LANDKREIS SCHAUMBURG/RINTELN (ste). Die Bürgerstiftung Schaumburg gründete sich vor 13 Jahren und bereits zum zwölften Mal fand jetzt das "Festliche Bürgermahl" statt; diesmal erneut im Rintelner Ratskeller. Diese Veranstaltung, so Rolf Watermann als Vorsitzender des Stiftungsvorstands, werde in Zeiten von Nullzinsen immer wichtiger, um Geld für den guten Zweck einzuwerben. Als Bürgerstiftung sei man parteipolitisch völlig neutral: "Was aber an den Tischen nachher wie diskutiert wird, obliegt natürlich jedem selbst!" Denn neben dem Festmahl-Redner ist natürlich das Gespräch der Gäste untereinander besonders wichtig. Für Landrat Jörg Farr ist es immer wieder eine besondere Freude, wenn das Bürgermahl durch Schaumburgs Gastronomie zieht und man dabei die guten Küchen der Betriebe kennenlernen darf. Und Farr machte Werbung für den Landkreis als überschaubare Größe: "Ich habe den Eindruck, dass je größer und anonymer die Einheiten werden, desto schwieriger ist es, Gemeinsamkeiten zu entwickeln und finden!" Die Bürgerstiftung Schaumburg sei ein Beweis dafür, dass es in Schaumburg funktioniert. Farr mahnte deshalb: "Wir sollten nicht nachlassen darin, die bestehenden und gut funktionierenden Netzwerke weiter zu entwickeln!" Wie gut die Perspektiven im Landkreis auch für die Arbeit sei, zeige als Seismograph die Regionalschau, die geringe Arbeitslosenquote und die Tatsache, dass in den letzten zehn Jahren 7.000 Arbeitsplätze im Landkreis dazugekommen seien. Schaumburg habe eine starke Schullandschaft und auch hier unterstütze die Bürgerstiftung nach Kräften: "Sie motivieren zum Mitmachen, sie sind ein Beispiel für andere Menschen!" Bürgermeister Thomas Priemer verwies in seiner Begrüßungsrede auf die Offenheit der Rintelner und ihre gepflegten Partnerschaften zu Kendal in England und Slawno in Polen: "Die Bürger Kendals hätten sich übrigend mit überwiegender Mehrheit gegen den Brexit ausgesprochen und auch in Slawno ist man unzufrieden mit dem antieuropäischen Kurs Polens!" Priemer freute sich, dass die Bürgerstiftung auch die Städtepartnerschaften fördert: "Ein warmer Händedruck und ein persönliches Lächeln ist auch heute noch mehr Wert als jeder Facebook-Kommentar oder eine WhatsApp Nachricht!"
Zwischen Vorspeise und Hauptgang hatte dann David McAllister Gelegenheit, den Gästen Europa zu erklären. Der ehemaligen Niedersächsische Ministerpräsident sitzt im Europäischen Parlament und ist Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten. Für Europa, so McAllister, sprechen insbesondere fünf Gründe: Ein stabiles Europa braucht stabile Preise, eine überschaubare und nachvollziehbare Bürokratie, EU-weite Bildungsabschlüsse, wettbewerbsfähige Bedingungen und verbraucherfreundliche Regeln. Dann bringt Europa den Menschen vor allem eins: Sicherheit und Frieden. Wie schwer dem bekennende Europäer McAllister der "Brexit" fällt, kann man sich denken: Er hat zwei Staatsbürgerschaften, die Deutsche von seiner Mutter Mechthild und die Britische von Vater James, einem britischen Militärbeamten.Foto: ste