RODENBERG (jl). Wissenschaftlich basierte Bilder sind seit Freitag in der St.-Jacobi-Kirche zu entdecken. Mit "The Origin of Curiosities" der Künstlerin Marlene Bart findet in der Kirchengemeinde bereits die zweite Ausstellung statt. Möglich macht es die "Kulturkirche in St. Jacobi", die dazu einlädt, den sakralen Raum einmal anders zu erleben. Anders heißt im Fall der 1991 geborenen Künstlerin, dass Besucher noch bis Ende August von naturhistorischen Sammlungen beeinflusste Arbeiten entdecken können. Bart, die in einem katholischen Elternhaus aufgewachsen ist, verriet, dass es für sie besonders spannend sei, einen Teil ihrer Werke in einer Kirche ausstellen zu können.
Christoph Winter, Dozent für Kreatives Schreiben an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, begleitete die Vernissage mit einer kunstwissenschaftlichen Einführung. Er bot Einblicke in die Entstehung der künstlerischen Arbeiten der Ausstellerin, die an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig, der Villa Arson in Nizza und dem Art Center College of Design in Los Angeles studiert hat. Dazu gehöre etwa das intensive Recherchieren in Enzyklopädien. Darin enthaltene Fotos als Erklärungshilfe untersucht Bart, die heute in Berlin und Braunschweig lebt und arbeitet, auf deren künstlerischen Aspekt. Aber auch Besuche in mikrobiologischen Einrichtungen gehören zu ihrem Alltag. Die hier fotografierten Gegenstände finden in ihrer Bilddatenbank ebenso Platz. So besteht ein Großteil ihrer Arbeit aus dem Sortieren von Tausenden Fotos, die sie dann teilweise entfremdet und neu zusammensetzt. Dabei legt sie Wert auf handwerkliche Arbeit. Viele ihrer Werke entstehen zwar auf dem Computer, bei der Herstellung setzt sie aber auf traditionelle Wege. Zum Beispiel auf das aufwendige Siebdruckverfahren, wie es bei den in der Deisterstadt ausgestellten Werken zum Einsatz kam. Interessierte Besucher können die Bilder auch außerhalb der Gottesdienste betrachten und zwar Sonnabend, 19. August, Sonntag, 20. August, Mittwoch, 23. August, Freitag, 25. August, und Sonntag, 27. August, jeweils von 18 bis 20 Uhr – außer an den beiden Sonntagen. Da ist St. Jacobi von 16 bis 18 Uhr geöffnet. Foto: privat