BAD NENNDORF (jl). Eine Bundestagskandidatin und ein Landespolitiker, beide im Wahlkampf. Dass er das Mitte August behaupten könnte, hätte er auch nicht gedacht, sagte Karsten Becker (SPD) mit Blick auf die jüngste Entwicklung in der Landesregierung. Gemeinsam mit Marja-Liisa Völlers gestaltete er die offene Mitgliederversammlung des Bad Nenndorfer SPD-Ortsvereins. Gut 30 Interessierte und damit weniger als erwartet, wie der Vorsitzende Ingo Knieper einräumte, waren der Einladung ins Bistro der Wandelhalle gefolgt. Den Auftakt machte Völlers, Kandidatin des Wahlkreises Nienburg/Schaumburg für die bevorstehende Bundestagswahl. "In der starken Nachbarschaft findet sich das, was unsere Landkreise ausmacht", sagte die Studienrätin, die an der IGS Schaumburg unterrichtet. In ihrer Rede warb sie für eine chancengleiche moderne Bildungspolitik, von der Kita bis zum Studium, faire Löhne, eine sorgenfreie Rente und den ländlichen Raum. Dass Menschen von einer Kurzzeitbeschäftigung in die nächste getrieben werde, bezeichnete sie als "ein Unding". Bei Thema Rente kritisierte sie CDU und CSU scharf. "Es ist ein Skandal, dass sich die Union der Diskussion um die Rentenreform entzieht", so Völlers. In Sachen Breitband-Versorgung forderte sie vom Bund, sein Versprechen einzulösen, für gleiche Lebensbedingungen zu sorgen. Sie appellierte an die Genossen im Wahlkampf eine "klare und einfache Sprache" zu wählen, die die Leute verstehen, statt "herumzuschwallen". Mitten im Wahlkampf hieß auch Becker die Zuhörer willkommen. Dass Niedersachsen nach dem Verlust der rot-grünen Ein-Stimmen-Mehrheit im Landtag eine neue Regierung wählt, bewertete der Abgeordnete als folgerichtige Konsequenz. Dem Willen der Wähler müsse Rechnung getragen werden. Und die hätten seinerzeit zwar ein knappes, aber klares Votum abgegeben. "Jetzt müssen alle Fragen beantwortet werden", forderte Becker. Lob brachte er der Region für ihre Entwicklung entgegen. Allein 6.000 Arbeitsplätze seien in den vergangenen Jahren entstanden. Die Abiturquote sei weitaus höher, die Schulabbrecherrate erheblich niedriger als der Landesdurchschnitt. "Wir sind an dieser Stelle richtig gut", befand Becker. Foto: jl
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Wahlkämpfer im Doppelpack
Mitgliederversammlung: Völlers fordert klare Sprache / Becker bezieht Stellung
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