BÜCKEBURG (wa). Auf die Frage, ob es Unterschiede im Bereich Tourismus in Deutschland und China gebe, muss Linyan Han erst einmal lachen. "Viele!", platzt es dann aus ihr heraus. Die 28-Jährige hat in ihrer Heimat Tourismusmanagement studiert und kommt aus der chinesischen Kleinstadt Gaoping. Zurzeit ist die junge Frau zu Besuch in Bückeburg. Im Rahmen eines Stipendiums der Partnerschaft Minden – Changzhou e. V. bekommt sie Einblicke in den heimischen Tourismus, um in ihrem Land die hier gewonnenen Impulse der touristischen Werbung umzusetzen. Während in Schaumburg die Tourist-Informationen ihre Potenziale bündeln und einen gemeinsamen Weg gehen, gibt es touristische Informationen in China nur in Reisebüros. "Es gibt überall verschiedene Angebote zu unterschiedlichen Preisen. Sich da einen Überblick zu verschaffen und die gewünschten Angebote für sich herauszufinden, kostet die Touristen viel Zeit", erzählt Linyan Han. Generell sind die ländlichen Gegenden in China aktuell im Aufschwung – viele interessierte Besucher zieht es raus aus den Großstädten Hongkong, Peking und Shanghai hinaus aufs Land. Als solche erkennbare Tourist-Informationen wie im Schaumburger Land gibt es in China nur in den Großstädten. "Ich möchte hier in Schaumburg Erfahrungen sammeln für die alltägliche Arbeit in China", sagt Linyan Han. Es sei spannend ein ähnliches Programm auf die Beine zu stellen und die Kleinstädte in China auf lange Sicht ebenso zu vernetzen. In Schaumburg hat Linyan Han beim Schaumburgerland Tourismusmarketing e. V., bei der Schaumburger Landschaft, beim Denkmalschutz, beim Kommunalarchäologen Jens Berthold und im Stadtmuseum Bückeburg hospitiert. Nach ihrem Besuch im Schloss Bückeburg erzählt sie, dass es auch in Gaoping ein Schloss gibt und ihre Heimat der Geburtsort der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist. Dort gibt es viele Themenführungen dazu. Viele Chinesen machen zudem gerne Urlaub in der Nähe des Berges Guangwu. Besonders die Geschichte ihrer Heimatstadt sei es spannend zu entdecken. Und: Wenn die chinesischen Tourismusverbände ebenso schnell lernen wie Linyan Han Deutsch, dann ist die Vernetzung binnen acht Monaten geritzt. Foto: wa
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Tourismus und Gaoping im Vergleich
Chinesische Hospitantin in Tourist-Info zu Gast / Ländliche Regionen in China erleben Aufschwung
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