RADEN. Es kreucht und fleucht nicht mehr so viel in den Gärten und den Wiesen im Auetal. "Ich wollte meinem Enkel neulich einen Marienkäfer zeigen und bin mit ihm wie selbstverständlich in den Garten gegangen, doch wir haben keinen gefunden", erzählte Gisela Wittmann enttäuscht. Als aktives NABU-Mitglied ist ihr die Entwicklung selbstverständlich bekannt. "Immer mehr chemische Spritz- und Düngemittel auf Feldern, in Gärten und auf Wiesen lassen Käfer, Bienen, eben ganz viele Insektenarten einfach verschwinden", bedauert Wittmann. Dagegen will der Auetaler NABU etwas tun und hat neben seiner Wiese in Raden ein Insektenhaus aufgestellt. "Hier gibt es auch noch viele Insekten, das kann man deutlich hören. Hier brummt es kräftig", stellte Rolf Wittmann fest. Acht fleißige NABU-Helfer waren zum Aufbau des Insektenhauses gekommen und für alle gab es viel zu tun. "Das Gerüst ist fertig, aber wir müssen für Standfestigkeit sorgen und die Füße des Insektenhauses einbetonieren", erklärte der NABU-Vorsitzende, Stefan Vollmer. Außerdem musste in die mit Löchern versehenen Holz- und Ziegelplatten Hanf gesteckt werden. "Die Insekten müssen in die Löcher einfliegen, um dort ihre Eier ablegen zu können, aber von hinten haben sie es gerne warm. Deshalb stopfen wir Hanf in die Löcher", erklärte Vollmer. Den Begriff Insektenhaus findet Vollmer übrigens nicht ganz korrekt. "Eigentlich müsste man es Insekten-Geburtshaus nennen, denn schließlich sollen darin Insekten das Licht der Welt erblicken", erklärte Vollmer, der sich wünscht, dass Gartenfreunde dem NABU-Beispiel folgen und Insekten Möglichkeiten zum Nisten bieten. "Das muss kein Insektenhaus sein, man kann auch einfach Totholz im Garten liegen lassen. Die Insekten finden darin Löcher zum Ablegen ihrer Eier", erklärte Rolf Wittmann.
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NABU gibt Insekten ein Zuhause
Geburtshaus für Käfer und Bienen in Raden aufgestellt
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