1. Viele Eindrücke und viel zu erzählen

    Die Landfrauen sind zu Gast im Stift Obernkirchen und der Maidenschule

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    RODENBERG/OBERNKIRCHEN (ds). 26 LandFrauen vom OV Rodenberg und Umgebung unternahmen einen Ausflug zum Stift Obernkirchen. Die Priorin des Stiftes, Frau Weyell, empfing die LandFrauen vor den Gebäuden des im Jahre 1167 gegründeten Stiftes, in dem ausschließlich Frauen lebten und auch heute noch 5 Stiftsdamen leben, seit 1956 auch nicht adelige Frauen. Der Stift ist im Gegensatz zu einem Kloster eigenständig. Er finanziert sich durch Mieteinnahmen, Verpachtung von Ackerland oder anderen Möglichkeiten. "Das reiche zum Leben", so Weyell. Über die Denkmalpflege erhalte man Zuschüsse für Reparaturen, die zunehmend anfallen. "So halte man sich über Wasser", schmunzelte sie.

    Sie führte die Frauen durch den Stiftsgarten, in dem früher jede Stiftsdame ein kleines Stück zum Bewirtschaften hatte. Heute gebe es statt Gemüsegärten viele Blumen und Bäume. Danach wurde die Stiftskirche besichtigt, die heute eine Gemeindekirche ist. Die Stiftsdame erklärte viele Details, unter anderem trenne ein Turm mit zwei Spitzen die Kirche vom Stift. Dieser Turm und die Empore in der Kirche, auf der auch heute noch die Stiftsdamen ihren Gottesdienst mit einem eigenen Altar abhalten können, gehöre dem Stift. Nach vielen Eindrücken besichtigten die LandFrauen eine Ausstellung der LandFrauenschule, auch Maidenschule genannt. Diese befand sich von 1901-1970 im Westflügel, den man vom Garten aus sehen konnte. Er wurde danach als überkonventionelles Tageszentrum genutzt und bietet jetzt Übernachtungsmöglichkeiten für das JBF Jugendzentrum Bückeburg. Die Maidenschule wurde von Agnes von Dincklage geprägt. Sie war Stiftsdame, Lehrerin und Schulleiterin. Ihr Motto für die Schule: "Schaffen und Streben ist Gottes Gebet! Arbeit ist Leben, Nichtstun der Tod." Viele adelige Damen aus gutem Hause machten dort ihre Ausbildung, um danach in ihrem Zuhause die Leitung übernehmen zu können. Die Prominentesten waren laut Weyell die Königin Frederike aus Griechenland und die Enkelin von Wagner. Mitbringen mussten die Damen Mut, Ausdauer, Idealismus und Demut. Trotz Strenge herrschte ein gutes Miteinander und es wurde auch musiziert und Theater gespielt. Im Anschluss konnten die Damen im Hofcafe Eggelmann Gehörtes und Gesehenes bei Kaffee und Kuchen noch einmal austauschen. Foto: privat

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