BECKEDORF/STADTHAGEN (ds). Seit 2002 treffen sich jedes Jahr ehrenamtliche Arbeiter und Leiter von den circa 800 Weltläden aus ganz Deutschland und durchfahren verschiedene Regionen des Landes mit dem Fahrrad. Die "Tour de Fair" dient dem Erfahrungsaustausch und Kennenlernen untereinander. Auf der Tour werden verschiedene Weltläden und Fairhandelsimporteure wie Globo Fair Trade Partner und "El Puente"- die Brücke, besichtigt.
Dieses Jahr nehmen ungefähr 27 Radfahrer an der Tour teil. Die Zahl variiert, da einige nur Etappenweise mitfahren. Sechs Tage lang durchfahren sie Südniedersachsen und legen eine Strecke von 300 Kilometer hinter sich. Der Braunschweiger Martin Lessing leitet diese Tour. Von 2005-2015 war er in einem Weltladen in Düsseldorf als Leiter tätig. Die Tour startete am 31. Juli von Hannover, verläuft über Goslar und Wolfenbüttel und endet am 06. August in Braunschweig. Hartmut Damke, Mitarbeiter des Weltladens Minden, nimmt seit 2002 regelmäßig an der jährlichen "Tour de Fair" teil. "Jede Tour ist anders, jeder Laden hat andere Schwerpunkte", erzählt Damke. Die einen legen beispielsweise großen Wert auf die Produktauswahl, andere in die politische Öffentlichkeitsarbeit. "Die erste Tour fand noch mit Isomatte und Schlafsack statt", fügt Damke hinzu. Mittlerweile übernachten die Teilnehmer in Jugendherbergen. Am 01. August wurden die Radfahrer bei der Globo Fair Trade Partner zu einem Grillen mit anschließender Besichtigung eingeladen. Danach ging es weiter zum Weltladen Stadthagen hinter der Martinikirche. Die Teilnehmer waren von dem baulichen Ensemble beeindruckt. Mit gekauften Schokoreserven fuhren sie wieder zurück nach Hannover. Die Weltläden und Freihandelsimporteure handeln mit handwerklichen Waren und Lebensmitteln aus Schwellen- und Entwicklungsländern. Die Handelspartner müssen dafür Kriterien wie angemessene Bezahlung der Arbeiter, soziale Absicherung, keine Kinderarbeit, ökologisch sinnvolle Produktion und partnerschaftliche Handelsbeziehungen auf Augenhöhe erfüllen. Des Weiteren wird ein unfairer Zwischenhandel ausgeschlossen. Die erzielten Gewinne der Weltläden müssen in die Erhaltung der Geschäfte investiert werden. In Ausnahmefällen kann es auch gespendet werden. In erster Linie aber soll der Produzent von dem Verkauf seiner Waren die Bedingungen erfüllen und davon leben können. Foto: ds