RANNENBERG. Die Rannenberger kennen ihren "Bullerborn" ganz genau und haben schon beim Ausbau der Rannenberger Straße davor gewarnt, dass die Quelle, die in unterschiedlichen Schichten unter der Straße verläuft, nicht zu bändigen ist. Bislang haben sie recht behalten.
Immer wieder sprudelt bei Starkregen der "Bullerborn", und die Rannenberger Straße wird überschwemmt. Immer wieder hebt das Wasser die Fahrbahndecke an und sorgt dafür, dass die Straße fast unbefahrbar wird. Seit dem Ausbau im Jahr 2008 wurden wiederholt Maßnahmen ergriffen, um die unkalkulierbaren unterirdischen Wasserströme zu "fassen", wie der Fachmann sagt, das heißt, sie in geordnete Bahnen zu lenken. Längs- und Quer-Drainagen wurden ausgelegt, Betonriegel über die gesamte Fahrbahnbreite mit aufgesetzter Kastenrinne hergestellt, aber alles hielt nur bis zum nächsten Starkregen. Die Gemeinde Auetal hat jetzt noch einmal 30 000 Euro in die Hand genommen, um die Quelle zu bändigen. Gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Kruse aus Porta Westfalica wurde nach einer Lösung gesucht. Ergebnis: Füllkörper unter der Straße sollen das Wasser aus der Quelle aufnehmen und danach direkt in den Regenwasserkanal ableiten. Ferner ist die Errichtung eines offenen Notüberlaufs im Straßenseitenbereich vorgesehen, der direkt mit dem Untergrund der Straße verbunden wird. Dieser Notüberlauf soll bei extremen Wassermengen für eine Entlastung der Füllkörper sorgen und das Wasser über den Seitenbereich in die Gosse leiten. Zusätzlich sollen Bohrlöcher in der vorhandenen Schwerlastrinne für Entlastung sorgen. Um die Notüberläufe im Seitenbereich bauen zu können, hat die Gemeinde rund 15 Quadratmeter Grundstück von Anwohnern angekauft. "Wir haben die Maßnahme ausgeschrieben und haben, anders als für Klein Holtensen, ein Angebot erhalten, das im geplanten Kostenrahmen liegt. Die Mitglieder des Bauausschusses haben daher am Donnerstag grünes Licht gegeben, und der Auftrag wurde erteilt. So kann in Kürze mit der Umsetzung der Maßnahme begonnen werden", sagte Bürgermeister Heinz Kraschewski im Gespräch mit unserer Zeitung. Er hoffe sehr, dass damit der "Bullerborn" endlich gebändigt werden kann. "Eine Garantie gibt es aber nicht", räumte Kraschewski ein. Die Rannenberger haben sich längst an Tempo 10 und die völlig abgesackte Straße im Bereich des "Bullerborn" gewöhnt, wünschen sich aber trotzdem, dass die Quelle diesmal "besiegt" wird.