1. Was passiert im "Naturpark Weserbergland"?

    Staatssekretärin Almut Kottwitz informiert sich vor Ort / Seltene Pflanzen und brütende Seeadler im Gebiet

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    Doch so ganz unerfahren ist Frau Kottwitz nicht, was die Landschaft Schaumburgs angeht: "Ich bin gebürtig aus Schaumburg und freue mich deshalb ganz besonders, den Naturpark und die Arbeit darin jetzt zu besuchen", gestand sie in der Gaststätte Paschenburg. Dorthin hatte der Naturpark Geschäftsführer Karl-Heinz Buchholz geladen und stellte eingang die Arbeit des 1975 gegründeten Naturpark vor. Süntelbuch, Qualitätswanderwege, Umweltbildung, Natur- und Landschaftssschutz sowie eine nachhaltige Regionalentwicklung hat man sich auf die Fahne geschrieben. Landrat Jörg Farr brachte die Alleinstellungsmerkmale des einmaligen Naturparks auf den Punkt: "Dazu müssen wir einfach von dieser schönen Terrasse nach unten ins Wesertal schauen!" Er überreichte Almut Kottwitz ein Buch über das Schaumburger Land und riet dazu: "Legen Sie es sich - wie ich - auf den Nachttisch und lesen abends ein paar Seiten!" Denn Schaumburg, so Farr, sei landschaftlich mit seiner Vielfalt wie "Niedersachsen im Kleinen"! Für Almut Kottwitz nachvollziehbare Argumente für den Naturpark. Sie sei glücklicherweise neben den vielfältigen Problemen auch für die Schönheiten des Landes zuständig und habe sich auf die Agenda gesetzt, die Naturparke zu stärken. Dazu seien auch europäische Mittel bereitgestellt worden, für die bereits drei Förderanträge für den Naturpark Schaumburg genehmigt wurden. Sie selbst habe mit ihren Eltern früher viele Bereiche des Landes Niedersachsen bereist und wisse über die Schönheiten des Landes. Sie riet: "Familien sollten da mit ihren Kindern auch einmal tun!" Ein besonderes Projekt habe sie bei ihrer Bereisung von Naturparks im Emsland gesehen: "Dort wussten die Junior-Ranger mehr von der Natur als ich!"

    Für das zuständige Forstamt Oldendorf mit seinen 13 Revierförstereien gab Forstdirektor Christian Weigel Informationen über die 1300 Hektar FFH- und Naturschutzgebiet in seinem Bereich. Hier, so Weigel, gebe es ein großes Naturschutzpotential mit zum Teil weltweit einzigartigen Pflanzen. Darunter das westfälische Brillenschötchen, deren Population bis auf die Eiszeit zurückzuverfolgen ist. Hier sei auch eine der größten Uhupopulationen zu finden: "So viele, dass sie sogar schon artuntypisch auf Baumhorste ausweichen und den Bussard dort herausschmeißen", so Weigel. Eine Sensation sei der im Taubenberg ansässige Seeadler: "Im ersten Jahr stürzte sein Horst bei Gewitter aus dem Baum, im zweiten Jahr brütete er genau dort wieder und der Horst fiel erst nachdem die Jungvögel flügge wurden herunter und jetzt haben wir eine Horstplattform gebaut, die die Seeadler im dritten Jahr wieder angenommen haben!" Drei Jungvögel ziehen die Seeadler dort gerade auf. In Sachen Naturschutz lege man im Naturpark sogar noch nach: "Am Hohenstein wird noch ein Großschutzgebiet ausgewiesen", so Weigel. Im Anschluss an die vielfältigen Infos über den Naturpark forderte Almut Kottwitz dann noch dazu auf, in Sachen Wolfsberatung offensiver an die Öffentlichkeit zu gehen und Ängste zu nehmen. Dann ging es auf eine kleine Wanderrunde bis zum "Schaumburger Ritter". Foto: ste

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