LAUENAU (al). Was mag wohl mehr gezogen haben? Aus Gerümpel kleine Kunstwerke entstehen zu lassen, oder einmal Trennschleifer und Schweißgerät in die Hand nehmen zu dürfen? Zehn Jungen jedenfalls wollten sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Am Ende der Veranstaltung fanden sie es einfach nur "cool".
Den Anreiz zu rustikaler Kreativität hatte der SPD-Ortsverein Lauenau gegeben. Im Rahmen seines Ferienproramms bot er zum ersten Mal "Schrottschweißen" an. Die Nachfrage verblüffte: Im Nu war die begrenzte Platzzahl erreicht; es gab sogar einen kleinen Überhang. "Aber mehr ging wirklich nicht", bemerkte Mitorganisatorin Sabine Titze-Dölz; allein schon um unnötige Wartezeiten zu vermeiden. In Ehemann Michael Dölz hatte sie einen wichtigen Helfer gefunden. Dieser zeigte den Kindern den fachgerechten Umgang mit dem Trennschleifer. Schließlich mussten dicke Spiralfedern oder auch Hufeisen von Unnötigem befreit werden. Bald flogen die Funken in alle Richtungen. Nur gut, dass Titze-Dölz gleich die Kleidung korrigiert hatte: Kunstfasern waren an diesem Tag absolut verboten. Leon (12) hat sich eine Kupplungsscheibe, Kette und ein paar Hufeisen aus dem Metallangebot herausgesucht. Claus Gräbig legt ihm den Schutzhelm an und übergibt dicke Handschuhe. Ausführlich erklärt er die Technik des Schweißens und auch die Gefahren, die bei unsachgemäßer Handhabung auftreten können. Der Junge ist beindruckt. Umso stolzer sind betrachtet er später seine und die übrigen originellen Arbeiten. Tim hat Kupplungsscheibe, Feder, Wasserpumpe und die Reste einer Petroleumlampe miteinander verbunden. "Mein Föhn", grinst er über das Gebilde. Stolz wird er es nach Hause tragen und ist schon gespannt, was wohl die Eltern über den ungewöhnlichen neuen Zimmerschmuck sagen. Ein Kunstwerk blieb übrigens am Ort des Geschehens zurück: Damit dankten die Kinder ihrem "Lehrherrn" Claus Gräbig. Einen Dank richtete Sabine Titze-Dölz auch an Bernhard Arnold. Der Kraftfahrzeugmeister hatte etlichen Metallschrott für die Aktion gesammelt. Foto: al