BAD NENNDORF/BÜCKEBURG (jl). Ein tragisches Ende hat der Fall des im März wegen versuchten Totschlags in Untersuchungshaft gekommenen Bad Nenndorfers genommen. Der mutmaßliche Gewalttäter ist tot. Das teilte das Landgericht Bückeburg auf Anfrage mit. Demnach ist der Familienvater bereits am 4. Juli leblos an einer Privatanschrift aufgefunden worden. Zu den Umständen des Todes konnte Eike Höcker, Präsidentin des Landgerichts, keine genauen Angaben machen. "Der Todesfall ist ungeklärt", sagte sie. SW-Informationen, dass sich der 61-Jährige das Leben genommen haben soll, wollte sie nicht bestätigen. Sie sprach von "Spekulationen."
Feststeht, dass der Beschuldigte nach einer Haftprüfung Ende Juni nicht mehr in der Justizvollzugsanstalt saß. "Die Verhältnismäßigkeit hat es geboten, den Haftbefehl unter bestimmten Auflagen außer Vollzug zu setzen", erklärte Höcker gegenüber dem SW. Haftgründe sind zum Beispiel die Gefahr von Flucht des Täters oder Wiederholung seiner Tat. Am 22. März dieses Jahres war der 61-Jährige festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft ging davon aus, dass er seine von ihm getrennt, aber auf demselben Grundstück in Bad Nenndorf lebende Ehefrau mehrfach auf den Kopf geschlagen hatte – mit gefüllten Glasflaschen. Das Opfer kam schwerverletzt mit Schädelbrüchen ins Krankenhaus, schwebte zeitweise in Lebensgefahr. Noch am Tattag erließ das Amtsgericht Stadthagen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bückeburg Haftbefehl gegen den Mann. Der Vorwurf: versuchter Totschlag. Mit dem Tod des Familienvaters wurde das Verfahren eingestellt.