1. "Meister Propper" und das Schützenfest

    Festessen tischt launige Rede und warme Worte auf / Heinrich Iglseder ist neuer König / Ausgelassene Stimmung

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    RODENBERG (jl). Die Rodenberger, sie können nicht nur feiern wie die Weltmeister. Sie sind auch wahnsinnig sportlich. Ein Auf und Ab, ein Aufstehen und Hinsetzen, ist es beim Festessen mit den Damen gewesen. Denn neben unzähligen Worten des Dankes und einer minutenlangen Proklamation – der neue König heißt Heinrich Iglseder – wurden den Gästen drei Ehrungen (separater Bericht) als Dessert serviert. Zuvor hatten Rouladen mit Rotkohl und Kartoffeln gemundet.

    Eine launige Festrede tischte Oberst Michael Grädener auf. Er offenbarte der schönste Blick von Bad Nenndorf sei der "auf unsere Windmühle", outete den Bassenbrink als die wohl ewige Nummer 1 beim Straßeschmücken. Die lautesten Lacher hatte er auf seiner Seite, als er eine angebliche Streichung des Wortes "Bürger" thematisierte. Dann würde Rodenberg nicht mehr sein Bürgerschützenfest feiern, sondern eine brauchtümliche Veranstaltung zur Belustigung der Gemeinschaft unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben. Und der Bürgermeister würde zum Stadtmeister, der Samtgemeindechef zum "Jägermeister" und der Herr über einen Kurort gar zum "Bademeister". Nur beim Flecken ändere sich nichts, da bleibe der Vorsteher "Meister Propper". Was er eigentlich sagen wollte: "Niemand wird uns jemals vorschreiben, wie wir unser Schützenfest feiern werden." Er sprach vom "Spirit", der das Heimatfest ausmache und immer mehr, darunter auch Neubürger, infiziere. Wer zum Fischmarkt will, gehe nach Hamburg, in München warte das Oktoberfest, in Köln der Karneval. "Und wer richtig Schützenfest feiern will, kommt nach Rodenberg", schmetterte Grädener ins Mikrofon und erntete tosenden Beifall. Ob Komitee ("Seppel, du hast mit deinem Stellvertreter wieder 100 Prozent gegeben"), Verwaltung, Kuchenfrauen, Helfer und Spender sowohl beim Kinderfest als auch beim Heimatnachmittag, Kirche, Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr sowie die Festgäste, die für die Weiterführung der Tradition sorgen: Für alle Unterstützer ertönte ein Dankeskonzert. Apropos: "Ohne Musik gibt es kein Fest", befand Grädener und blickte die Schaumburger Musikanten um Ralf Jordan an. Wie Bürgermeister Ralf Sassmann zuvor lobte auch er die Leistung des neuen Festwirtes Ahrend Zeltbetriebe: "Ein Einstand nach Maß!" Bewegung macht freilich auch durstig. Nur gut, dass es in diesem Jahr fast 800 Liter Freibier und 30 Liter alkoholfreie Getränke "for free" gab. Selbst das Aufzählen der örtlichen "Bierspender" hatte bei Grädener unterhaltsamen Charakter. "Die Volksbank hat in Bier investiert" oder "Bei der Sparkasse gibt’s heute 4,8 Prozent", rief er in ein grölendes Zelt. Dann war es endlich soweit: Grädener gab das neue Königshaus bekannt. Mit 27 Ring holte sich Heinrich Iglseder die Majestätenwürde. Die weiteren Preisträger mussten um ihre Plätze stechen – alle hatten 26 Ring erzielt. Björn Kramer setzte sich mit 9:8 gegen Arne Jürgens durch. Es folgt Friedhelm Springinsguth mit 7 Ring. König der Könige ist Sebastian Klein (29 Ring), König der Jungschützenkönige Marco Baumgarten (29 Ring). Foto: jl

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