1. "Linke" geht mit jungem Kandidaten ins Rennen

    Kreisversammlung wählt Metin Duygu zum Direktkandidaten

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    LANDKREIS/STADTHAGEN (bb). Der Kreisverband Schaumburg der Partei "Die Linke" schickt den jungen Kreistagsabgeordneten Metin Duygu als seinen Direktkandidaten ins Rennen zur Wahl zum Niedersächsischen Landtag (Wahlkreis 37/Schaumburg). Ohne Gegenstimme legte sich die Wahlkreisversammlung der "Linken" bei ihrer Sitzung im Saal der Gaststätte "Bistro am Bahnhof" in Stadthagen auf Metin Duygu fest. Olaf Buschmann, Vorsitzender der Schaumburger "Linken" erklärte zu Beginn der Versammlung, dass sich Duygu in seinem rund einjährigen Engagement im Kreisverband als echte Stütze erwiesen habe. "Wir sind uns sicher, dass wir mit ihm einen super Wahlkampf machen werden", so Buschmann. Metin Duygu, kurz vor dem Abschluss seines Studiums zum Wirtschaftsingenieur im Bereich Elektrotechnik, war der einzige Bewerber um den Posten des Direktkandidaten.

    Es brauche einen "Ruck von links" in Niedersachsen und der Bundesrepublik, um der sozialen Gerechtigkeit einen größeren Stellenwert zu geben, wie Duygu im Rahmen seiner Ansprache und bei der Beantwortung einiger Fragen aus der Versammlung erklärte. Die "Linke" bilde eine unverzichtbare Alternative zur Politik der etablierten Parteien, so Duygu. Auch die SPD und die Grünen würden einer Entwicklung Vorschub leisten, die in einer Umverteilung von unten nach oben resuliere und Deutschland in Kriegseinsätze geführt habe. Umso wichtiger sei die Stimme der "Linken" als Gegengewicht. Duygu kritisierte die Bildungspolitik. In keinem anderen Land sei der Bildungserfolg von Schülern so abhängig von der sozialen Stellung der Eltern wie in Deutschland. Niedersachsen solle eine Vorreiterrolle einnehmen, um in diesem Feld Verbesserungen zu erreichen. Wichtige Maßnahmen wären hierzu unter anderem eine kostenfreie Betreuung in den Kindertagesstätten, die Verbesserung des Betreuungsschlüssels und der Arbeitsbedingungen der Erzieherinnen zur Stärkung der frühkindlichen Bildung. Ebenso ein möglichst langes gemeinsames Lernen an den Schulen, die Entlastung der Lehrkräfte und eine Ausweitung des Ganztagsschulangebotes. Die Universitäten seien chronisch unterfinanziert, der Zwang zur Einwerbung von Drittmitteln eröffne Unternehmen die Möglichkeit zur Einflussnahme. Es gelte mehr Polizisten einzustellen, statt die Videoüberwachung auszubauen, um die Rechte aller besser zu schützen. Der Verfassungsschutz sei abzuschaffen, das damit eingesparte Geld zur Stärkung der Polizei zu verwenden. Präventionsprojekte gegen alle Formen von Faschismus, Rassismus und Chauvinismus seien zu stärken ebenso die Niedersächsische Zentrale für politische Bildung. Der Öffentliche Personennahverkehr müsse ausgebaut werden und langfristig kostenfrei nutzbar sein. Weitere Forderungen wie etwa die nach einem Sozialtarif im Bereich der Stromversorgung kamen hinzu. Die Bezahlung all der Maßnahmen werde über die Mehreinnahmen des von der "Linken" ausgearbeiteten Steuerkonzeptes auf Bundesebene gedeckt. Bei der Wahl votierten von den sechs Stimmberechtigten in der Versammlung fünf mit ja für Metin Duygu, hinzu kam eine Enthaltung.Foto: bb

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