BÜCKEBURG (wa). Hohe Anforderungen, aber ein ziemlich gutes Auskommen bereits im ersten Lehrjahr: Adrian Wolf hat gerade seine Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe erfolgreich abgeschlossen – nach drei Jahren im Bergbad und Dr. Faust-Hallenbad in Bückeburg. Voll des Lobes waren Ausbilder Erik Rechenberg und Geschäftsführer der Bückeburger Bäderbetriebe GmbH Reiner Wilharm bei seiner offiziellen Verabschiedung. "Wir haben selten einen derart ehrgeizigen Auszubildenden gehabt", sagte Rechenberg. Doch bleiben wird er nicht: Seinen neuen Job beginnt Adrian Wolf in Nienburg im "Wesavi", einer Sauna- und Badelandschaft. Konzentration, Beobachtungsgenauigkeit und Aufmerksamkeit, Konfliktfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, Körperbeherrschung und handwerkliches Geschick – die Anforderungen für Fachangestellte für Bäderbetriebe sind hoch. Dazu noch gut in Mathe, Deutsch, Naturwissenschaften und vor allem im Sport. Denn unterschiedliche Schwimmtechniken sowie das Tauchen müssen die Fachleute für Bäderbetriebe beherrschen, um in Notfällen Menschenleben retten zu können. Außerdem gehört auch viel Schwimmpädagogik dazu. Zum Beispiel Kinderbespaßung an Geburtstagen oder Aquagymnastik für Erwachsene. "Das macht Spaß, wenn man sieht wie sich zum Beispiel die Kinder in den Schwimmkursen weiterentwickeln", erzählt der 22-jährige Wolf. Das Ausbildungsspektrum ist groß, egal ob im Sommer im Bergbad oder im Winter im Hallenbad. Bei der Prüfung wird vor allem auch die Fitness (Lehrquote 95 Prozent) abgefragt. Beispielsweise 300 Meter Kleiderschwimmen. "Unsere Auszubildenden haben eine hohe Verantwortung zu tragen. Sie kümmern sich nicht nur um alle Badegäste, sondern auch um die Technik mit Millionenwerten. Sie müssen ganz genau wissen, welche Knöpfe gedrückt werden", erklärt Rechenberg. Außerdem steht heute der Badegast als Kunde im Vordergrund. "Wir sind heute eine Serviceeinrichtung. Unsere Mitarbeiter müssen die Badegäste betreuen, und auch Fitnesskurse geben, um die Bäder zu beleben." Dafür gibt es im ersten Ausbildungsjahr 918,- Euro für die Arbeit im öffentlichen Dienst. Erste Hilfe, Wasseranalyse, Pflege und Wartung der Anlagen und Gäste-Animation: Durch sein vorheriges Praktikum hatte Adrian Wolf bei der Bückeburger Bäder GmbH bereits einen guten Eindruck hinterlassen. Und auch er sagt: "Ich habe mich bei meinem Ausbildungsleiter sehr wohl gefühlt. Ich wurde sozusagen nicht ins kalte Wasser geschmissen." Ohne Komplikationen verlief die dreijährige Ausbildungszeit allerdings nicht. Sechs Monate lang fiel Adrian aus, weil er sich einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Trotzdem hat er nicht aufgegeben und sein Ziel weiterverfolgt. Die Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe ist zukunftsträchtig: Rechenberg erhält immer wieder Anfragen von regionalen Betrieben, die nach frisch ausgebildeten Mitarbeitern suchen. Und so war es auch für den 22-Jährigen kein Problem eine neue Arbeitsstelle zu bekommen. "Unsere Fachleute finden schnell Arbeit – auch regional", bekräftigt Rechenberg. Der Bedarf ist also da, die Bückeburger Bäderbetriebe GmbH wird weiterhin ausbilden. Und die Saison? "Mit der Eröffnung haben wir einen tollen Start hingelegt und uns in den ersten Wochen durch die Wärme bereits einen Vorlauf für schlechte Tage gesichert", sagte Wilharm. Der Dauerkartenverkauf befindet sich auf Vorjahresniveau. High-Life ist bekanntlich immer morgens zwischen 6 und 8 Uhr im Bergbad, wenn die Frühschwimmer ihre Bahnen ziehen. Foto: wa
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Nicht einfach ins kalte Wasser gesprungen
Erfolgreiche Prüfung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe
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