FEGGENDORF (al). Mit Dankbarkeit erinnern sich die Mitglieder des Feggendorfer Deister-Sportclubs (DSC) und viele andere Dorfbewohner an Heinz Böger. Der langjährige Vorsitzende war kürzlich im Alter von 91 Jahren verstorben. Böger, der Träger der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland war, hat das örtliche Sportleben entscheidend geprägt.
Eigentlich war er ein geradezu närrischer Fußballer, der mit seiner Mannschaft bis hinauf in der Bezirksklasse spielte. Es wäre wohl noch weiter gegangen, wenn er nicht schon mit 27 Jahren nach einer Sportverletzung die Schuhe an den Nagel hängen musste. Aber so fand er Zeit für eine Mitarbeit im Vorstand – anfangs als Schriftführer und Kassenwart, ab 1960 aber als Vorsitzender. Bis zu seinem Ausscheiden in 1994 nach 34 Jahren hatte er sich nur einmal in einer Generalversammlung vertreten lassen müssen. Bereits 1967 bekam Feggendorf eine Sporthalle, weil damals im DSC eine starke Turnriege existierte. Natürlich hätten Dorf und Verein das Gebäude nie selbst bauen können. Aber Böger fand mit dem Gastronomen Fritz Röhr einen Investor: Die Halle wurde gebaut; der Verein zahlte Miete. 1987 wurde das Sportheim eingeweiht, das später Bögers Namen tragen sollte. Es war der Versuch, die fußballerischen Aktivitäten im Ort zu erhalten. Bereits seit 1972 gab es eine Spielgemeinschaft mit Lauenau, die 1974 in den eigenständigen Verein DSC/Victoria Lauenau/Feggendorf mündete und bis 2005 existieren sollte. Lange Zeit war Böger auch hier Vorsitzender. Als sich das Kickerwesen dann endgültig nach Lauenau verlagerte, blieb das Haus nicht ungenutzt. Die Tennissparte war längst eingezogen, für deren Plätze sich Böger ebenfalls engagiert hatte. Natürlich war der "Landrat", wie ihn seine Freunde mitunter etwas spöttisch wegen seiner Tätigkeit beim ehemaligen Landkreis Springe nannten, auch Mitglied in anderen dörflichen Organisationen wie Feuerwehr und Schützenclub. Doch auch nach dem altersbedingten Wohnortwechsel nach Bad Nenndorf blieb der zweifache Familienvater dem örtlichen Geschehen erhalten. Eine große Trauergemeinde versammelte sich bei einer von ihm so gewünschten "Abschiedsfeier" in der Feggendorfer Friedhofskapelle zum letzten Gruß. Es war geradezu typisch für den Verstorbenen und seine Familie: Statt Blumen und Kränzen wurde um eine Spende eben für den Deister-Sportclub und dessen Arbeit gebeten. Foto: al