1. "Klärungsbedarf" bei der B 65

    Rodenberg will Bürgerforum abhalten / Sorge vor Lärm und Ressourcenverbrauch

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    RODENBERG (al). Noch sind die Baufahrzeuge nicht in Sicht; aber im Rodenberger Rathaus wächst die Unsicherheit beim Blick auf den bevorstehenden Ausbau der Bundesstraße 65. "Wir sehen in vielen Punkten Klärungsbedarf", erklärte Baubereichsleiter Jörg Döpke vor dem Ausschuss für Bau-, Planungs- und Umweltangelegenheiten der Samtgemeinde. Er will Informationen einfordern, die Experten bei einem Bürgerforum zu erläutern haben.

    Anlass seiner Überlegungen war eine Veranstaltung für die Bevölkerung von Bad Nenndorf, an der er wie auch einige Kommunalpolitiker aus dem Rodenberger Raum teilgenommen hatten. Dort hat das Thema mehr Brisanz – auch weil der Kurort sich mit drei Millionen Euro an den Ausbaukosten beteiligen soll. "Weder mit der Stadt noch mit der Samtgemeinde Rodenberg besteht eine Vereinbarung zur Kostenpflicht", machte Döpke sogleich deutlich. Ihn treiben andere Auswirkungen durch die vorgesehene neue Trasse um. Diese berühre viele örtliche Belange: "Deshalb müssen wir das kritisch im Auge behalten." Döpke rügte zugleich, dass die Kommune bislang nicht in das Verfahren eingebunden sei: "Unsere letzte Information stammt aus dem Jahr 2008." Es müssten aber einige Punkte aufgearbeitet werden: zum Beispiel der künftige Verkehrsknoten Algesdorf, der eine Verlagerung der Fahrzeugströme durch den Ort zur Folge haben könnte. Zudem könnten Algesdorf und einige nordöstliche Siedlungsbereiche Rodenbergs von Lärmemissionen betroffen sein. Da einige Brückenbauwerke erforderlich seien, könnten sich Rampen und Böschungen massiv auf das vertraute Landschaftsbild auswirken. Würden Rad- und Fußwege neu geschaffen, wäre die Frage der späteren Baulast zu klären. Auch die Landwirte hätten ein Wort mitzureden, da wohl der Verlauf von Wirtschaftswegen zu verändern sei. Döpke machte aber auch deutlich, dass Stadt und Samtgemeinde nicht über die unmittelbare Straßenplanung zu entscheiden hätte: "Aber wir müssen unsere Interessen darlegen." Ein Bürgerforum zum Thema sei dafür ein geeignetes Instrument. Börries von Hammerstein (CDU) bezweifelte, dass eine Neutrassierung der Bundesstraße 65 dem Raum Rodenberg überhaupt Vorteile bringe. "Marginal", wurde ihm darauf erwidert: Es verändere sich gewiss die Vorfahrtregelung am nördlichen Ende der "Allee". Wegen des Stoppschilds im Zuge der B 442 kommt es dort immer wieder zu Rückstaus, besonders bei unfallbedingten Umleitungen von der Autobahn. Erhard Steege (CDU) machte sich bereits Sorgen um die Flächen der dann alten B 65-Trasse. Würde Bad Nenndorf das Gelände erwerben und es Gewerbebetrieben zur Verfügung stellen, wäre das schnell ein Nachteil für Rodenberg. Foto: al

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