HOHNHORST (jl). Eine Proklamation ist immer etwas Besonderes. In Hohnhorst aber dürfte sie dieses Jahr in die vereinsinterne Geschichte eingehen. Der Umzug zu Ehren der neuen Würdenträger musste eine Schleife drehen – König und Königin wohnen gegenüber. "Wir müssen dem König etwas Zeit geben, noch ein paar Tische und Stühle von hier zu sich zu holen", schmunzelte Vorsitzender Volker Günther, als gerade Aufbruchsstimmung im Garten der Königin Ulla Becker aufkam. Die 64-Jährige hatte mit einem Teiler von 302 den Titel zum 5. Mal eingeheimst. Erste Prinzessin ist Isabelle Füssel (309er Teiler) vor Bärbel Matthias (387er Teiler). Schnell legte ihre Majestät mit Ehemann Wolfgang noch den Odenwald-Walzer aufs Parkett, pardon, auf den Rasen, ehe der Tross losmarschierte. Musikalisch flankiert wurde er wie gewohnt von den Schaumburger Musikanten. Indessen herrschte helle Aufregung beim König in spe auf der anderen Straßenseite. Werner Schröder war ganz aus dem Häuschen, mit 76 Jahren und einem Teiler von 428 holte er sich erstmals die Kette. "Jahrelang hat er daraufhin gearbeitet, jetzt hat sich das Üben endlich gelohnt", ließ Günther die Schützen und ihre Gäste später wissen. Besser war nur Heinrich Gümmer (77er Teiler). Als scheidender König ist er aber laut Vereinssatzung zwei Jahre für einen erneuten Titel gesperrt. Zweiter Ritter wurde Oliver Waßmann mit einem Teiler von 572.
Nach einem "beschwerlichen Marsch" zum König oblag es Sportleiter Peter Arndt und dem Vizevorsitzenden Burkhard Matthias, die Scheibe – traditionell handbemalt – am Haus dingfest zu machen. Gestärkt mit Flachmännern und deftiger Wurst, putzte das Duo noch flink den runden Teller mit ebenso hochprozentiger Tinktur und brachte ihn anschließend erfolgreich an die Ziegelwand. In salutierender Pose oben auf der Leiter vermeldete Arndt: "Herr Präsident, die Scheibe hängt!"