Viel Musik, ein fröhliches Gemeindefest und ein Tanzabend mit Oldies markierten den offiziellen letzten Tag so ganz nach dem Geschmack des Seelsorgers. Lange vor dem Ereignis hatte er bereits überall Weichen gestellt: Bis auf Superintendent, Kirchenvorstand und Bürgermeister sollte es keine offiziellen Reden geben. Die persönliche Begegnung war ihm viel wichtiger. In seiner vorerst letzten Predigt widmete er sich den Thema, die ihn in seiner ganzen beruflichen Tätigkeit begleiteten und denen er sich auf Einladung der Amtskirche auch als Pensionär widmen will: der Friedensarbeit. Zudem streifte er mit Umwelt und Ökumene weitere Anliegen, die er in vollem Umfang lebte. Das Lob für dieses Engagement kam auch von Superintendent Andreas Kühne-Glaser. Meimbresse sei ein "unermüdlicher Arbeiter und Mahner" gewesen, gar ein "Leuchtturm in unserem Kirchenkreis", wenn es um die Friedensbotschaft ging. Kühne-Glaser hob auch das Engagement in der Notfallseelsorge hervor. Vergessen wurde ebenfalls nicht Meimbresses früheres Wirken im inzwischen aufgelösten Kirchenkreis Springe, deren stellvertretender Superintendent zeitweilig war. Neben der Lauenauer Kirchengemeinde übernahm er vor zehn Jahren auch die Leitung des Kirchspiels Hülsede mit der Kapellengemeinde Messenkamp. Zu einem launigen Dialog ergänzten sich die Kirchenvorsteher aus Lauenau und Hülsede, Nicole Bruns und Clemens-Christian Stummeyer, indem sie ihn an etliche berufliche Stationen erinnerten. Bruns wünschte sich, dass der "Pastor i.R." nach seiner selbst gewählten Auszeit von einem Jahr vom "im Ruhestand" wieder "in Rufweite" wechsele. Lauenaus Bürgermeister Wilfried Mundt hob das auch vom Pastor unterstützte gute Nebeneinander von Politik und Kirche im hiesigen Raum und die Einbindung der vielen Vereine und Institutionen hervor. Dennoch habe sich der Seelsorger auch mit kritischen Worten nicht zurückgehalten. Heiterkeit kam auf, als Mundt zwei Besonderheiten aufzählte: Meimbresses konsequente Fahrradfahrten zu Amtshandlungen –"pünktlich 90 Sekunden vor Beginn einer Trauerfeier" - sowie dessen phänomenales Gedächtnis. Nie habe sich der Pastor Notizen bei Hausbesuchen gemacht und dennoch in späteren Ansprachen alles fehlerfrei wiedergegeben. In einem Dankeswort bat Meimbresse um Vergebung bei den Menschen, die sich in seiner Amtszeit durch ihn verletzt oder enttäuscht fühlten. Ganz persönliche Worte fand er für den katholischen Diakon Günter Fichte und das gemeinsame Bemühen um den ökumenischen Gedanken und für den "Glücksfall" Christina Ziegler, die seit 1986 viele musikalische Impulse gesetzt habe. Nur zweimal kam seine Stimme ins Stocken, als er für die enge Zusammenarbeit mit Diakonin Andrea Nieragden dankte, mit der er bereits "dienstliche Silberhochzeit" habe feiern können, sowie bei seinem Blick auf Ehefrau Adelheid, die ihm in den vielen Jahren eine wichtige Stütze gewesen sei. Foto: al
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"Leuchtturm" für den Weg zum Frieden
Stehende Ovationen: Kirchengemeinden Lauenau und Hülsede verabschieden Dieter Meimbresse in den Ruhestand
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