Das Leben findet jetzt statt

OBERNKIRCHEN (wa). Kürzlich beim Trafo-Treff in der Bergstadt zu Gast: Der Singer/Songwriter Stefan Johansson. Der gebürtige Nordschwede entdeckte schon früh seine Liebe zur Gitarre. 1991 gründete er die Rockband "Vem Vet" (Wer weiß) und wurde damit über die Stadtgrenzen seiner Heimatstadt hinaus bekannt. Zeitgleich machte er eine Lehre zum Tanzlehrer und brachte es damit zum Nordschwedischen Meister im Lindy Hop, einer dem Rock’n’Roll verwandten Tanzform aus den 20er Jahren. Johansson wandte sich der Straßenmusik zu und reiste durch die Welt – nach Deutschland, Thailand, Japan sowie Neuseeland. Auf der ganzen Welt sammelte er skurrile und nachdenkliche Geschichten, die er in seinen Texten aufgreift. In dieser Zeit arbeitete er auch als Pfleger und betreute längere Zeit behinderte und psychisch kranke Menschen. Von 2001 bis 2016 lebte und arbeitete Stefan Johannson in Dresden. Als Unterhaltungsmusiker bespielte er Festivals, Stadtfeste und Pubs. Zudem gründete er mit Stefan Other das Rock-Duo "Soul-Seekers" und ist als Sänger und Gitarrist der dritte Teil des erfolgreichen Folk-Trios "Strömkarlen". Mit seinem Debüt-Album "Finding Home" begab er sich musikalisch erstmals auf Solopfade und als "Stefan Johansson" allein auf die Bühne – so auch in Obernkirchen. Seit letztem Jahr wohnt der Schwede wieder mit seiner Familie in seinem Heimatland – im schwedischen Piteå, einem kleinen Dorf mit rund 300 Einwohnern. Auf dem gut gefüllten Kirchplatz unterhielt Johansson nicht nur mit seiner Musik und seinen eigenen Songs, sondern auch mit kleinen Anekdoten zu seinen Songtexten sowie mit seiner ganz eigenen Version von Lena Meyer-Landruths "Satellite". Seine Solo-Auftritte "kaschiert" er gekonnt mit einer Loop-Station, die dank kurz vorher aufgenommenen Sounds, die in Endlosschleife erneut abgespielt werden können, die den Eindruck erweckt, als wäre eine komplette Band im Spiel. Fast ein Jahr lang hat der Musiker ohne Tour verbracht, jetzt in 2017 hat er wieder Lust: auf Konzerte, Erlebnisse und Menschen. Foto: wa