1. Sprechende Socken treffen auf Solisten

    Facettenreiches Programm: CJD-Sommerkonzert begeistert in einem vollen Haus / "Romeó et Juliette"überaus virtuos

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    Gospel erhellte die rappelvolle Wandelhalle – die Stuhlreihen reichten bis ins Bistro –, gefolgt von Musicalmelodien. Chansons und Hiphop erklangen ebenso wie ein Chorstück aus dem 17. Jahrhundert, Arien aus den darauffolgenden Jahrhunderten und internationale Songs der Gegenwart – angereichert mit humorvollen und bisweilen philosophischen Texten. Das Repertoire beeindruckte gleichermaßen auch durch das Können der angehenden Atem-, Sprech- und Stimmlehrer. So sehr, dass das Publikum bereits beim dritten Stück in Ekstase verfiel. Jubel, "Bravo"-Rufe und donnernder Applaus waren die Folge. Was war geschehen? Nach dem stimmgewaltigen Auftakt des Kammerchors unter der Leitung von Ludwig Theis hatte Zweitsemesterin Nina Heim den Walzer "Je veux vivre" aus der Oper "Romeó et Juliette" intoniert – in einer virtuosen Darbietung. Das Klangvolumen der zierlichen jungen Frau ließ ein staunendes Auditorium zurück. Auf diesem Niveau reihten sich auch die weiteren erstklassigen Soli ein. Während der eine auf einer Insel feststeckte ("Stuck"), erkannte der andere durch einen Perspektivwechsel den Silberstreifen am Horizont ("Glitter in the Air"), dem ein "Happy Ending" mit Mika folgte. Aber nicht nur musikalisch ging es bravourös zu. In Wort und Sprache, teilweise mit komödiantischem Charakter, unterhielten die Akteure ihre Gäste. Etwa als Ann-Kathrin Raabe verbal mit dem Hund tanzte – ein zeitgenössischer Wortklamauk von Jochen Malmsheimer, in dem ein (Ober)Wachtmeister, ein Hund und zwei Passanten aufeinandertreffen. Geradezu philosophisches Gut vermittelte Jennifer Bauer alias "Käptn Peng". Mit der "Socke des Lebens" auf der Hand schwadronierte sie über den "Eisprung des Ursprungs", das Sein des Menschen. Kurz um: Das Konzert wusste vom launigen Sprechertext über das mitreißende Solo bis zum gro-ßen Stelldichein vielfältig zu begeistern. Foto: jl

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