LANDKREIS (pp). Eine "hinhörende Kirche", die neue Impulse aufnimmt - das hat sich Landesbischof Karl-Hinrich Manzke bei der Frühjahrssynode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe in Pollhagen in seinen Worten an die Synodalen gewünscht. Vor eine Herausforderung durch schwindende Mitgliederzahlen ist auch die Schaumburger Landeskirche gestellt. In den letzten 40 Jahren sank die Zahl der Kirchenmitglieder von 80.000 auf 51.000.
"Diese Mitgliederentwicklung bedeutet, dass wir viel stärker diejenigen im Blick haben sollten, die unsere Kirche verlassen haben, aus Enttäuschung oder aus der Erkenntnis heraus, dass das kirchliche Leben für sie persönlich keine solche Bedeutung hat, die ihnen die aktive Mitarbeit oder die Mitgliedschaft nahelegt. Wir müssen uns schmerzhaft aber deutlich der Einsicht stellen, dass für den Fall, dass wir weiter in dem Umfang Mitglieder verlieren – momentan eher durch die demografische Entwicklung als durch Austritte - eine organisatorische Größe erreicht haben werden, die nicht ohne weiteres Handlungsfähigkeit mit sich bringt", fand Manzke deutliche Worte. Bewegt zeigte sich der Landesbischof von den ersten Erfahrungen im Zusammenhang mit dem diesjährigen Reformationsjubiläum. " Die ersten Veranstaltungen, die ich miterlebt habe, haben mich beeindruckt. Sie zeigen: für die evangelischen Kirchen in Deutschland kann das Jubiläum als Chance genutzt werden, zum Zentrum des Auftrages und der spirituellen Kraft, die die reformatorische Bewegung entwickelt hat, zurückzufinden – und sie in unserer Zeit weiter zu schreiben. Einer hinhörenden Kirche anzugehören, die den Menschen nachgeht und sich ihnen hingebungsvoll zuwendet, ist mein großer Wunsch. Das bedeutet für die Hauptamtlichen: Zur Jahreshauptversammlung des Sportvereins zu gehen, Kontakt zur Feuerwehr zu halten, zu den Menschen Verbindung zu haben und diese zu pflegen." Neue Ideen hält Manzke auch im Rahmen der Gottesdienste für nötig: " Eine wohl nicht vollständig geführte, aber doch aussagekräftige Statistik der Kirchenbesuche in unserer Landeskirche zeigt, dass die Gottesdienste, in denen den Menschen aktive Beteiligung ermöglicht wird, herausragend besucht sind." Foto: pp