LINDHORST (bt). Als der Schotte Andrew Gordon die ersten Töne zu dem Lied "The Ferryland Sealer", einem Song über das Leben auf einem kanadischen Robbenfängerschiff, anstimmt, findet keine Maus mehr Platz im Café"Zum Pferdestall". Alle Plätze sind belegt, extra Stühle wurden herangeschleppt. Auf der Treppe nach oben, ja selbst auf der Empore, haben Zuhörer Platz genommen. Das Folk – Duo, das sich in Anlehnung an den englischen Begriff der Nebelkrähe "The Hoodie Crows" nennt, ist zu einem Gastspiel nach Lindhorst gekommen und hat sich als wahrer Publikumsmagnet erwiesen. Andrew Gordon, passend im Schottenrock gekleidet, haben sie als Gast mitgebracht. Der Schotte ergänzt "The Hoodie Crows", das sind Sebastian Barwinek und Johannes Single, immer wieder mit Stimme und Instrumenten. "Pferdestall – Gastwirt" Reinhard Falke schenkt, passend zum Event, irisches Bier aus – Guiness vom Fass und Kilkenny aus der Flasche. Natürlich darf da das ein oder andere Trinklied über das "boozing"– das Zechen - nicht fehlen. Schottische und irische Lieder erklingen im "Pferdestall". Das Repertoire der musikalisch anspruchsvollen "Krähen" ist vielfältig. Leise, nachdenkliche, aber durchaus von Optimismus getragene Töne wie bei "The Road To Nowhere" wechseln ab mit kraftvoll vorgetragenen Weisen wie dem ursprünglich irischen"Arthur McBride". Hier erzählen die beiden Musiker die Geschichte der jungen Männer, die sich erfolgreich gegen das (gewaltsame) Rekrutieren durch das Militär wehren. Der Refrain des schottischen Folk –Songs "Wild Mountain Tyme" regt zum Mitsingen und Mitsummen an. Kräftig und lautstark geht es zu im Klassiker "Hot Asphalt", ein Musikstück, im Original aus dem 19. Jahrhundert, wieder entdeckt und bekannt gemacht ein Jahrhundert später von den "Dubliners". Traditionelles ergänzen die "Hoodie Crows" mit Eigenkompositionen. Musikalische Akzente setzen die beiden bei ihrem Konzert im "Pferdestall" mit Gitarre, Banjo, Mandoline sowie einer (Gitarren)Bouzouki und einer Bodhrán – einer irischen Rahmentrommel. Nach gut zwei Stunden erklingt der letzte Ton, das letzte Lied im Café, begleitet von lebhaftem Applaus. Gefragt, was die beiden jungen Männer aus Schwaben und Hessen zu Liebhabern irischer und schottischer Musik gemacht hat, verblüfft die Antwort: der Englischunterricht während ihrer Schulzeit. Foto: bt
-
Die "Krähen" sind äußerst musikalisch
Volles Haus beim Konzert im Museumscafé"Zum Pferdestall"
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum