HÜLSEDE (al). Die finanziell angeschlagene Gemeinde Hülsede muss für ihre Straßen mehr Geld aufbringen. Der Meinser Wirtschaftsweg "Wiesengrund", der nach Baumfällarbeiten saniert werden, verlangt 2500 Euro. Teurer wird es wohl im Bereich Steinecke in Hülsede: Dort droht eine Grundstücksmauer in einen gelegentlich wasserführenden Graben zu rutschen.
Die beste Lösung wäre, den Bachlauf auf einer Länge von rund 200 Metern zu verrohren. Dann gewänne die Straße mehr Platz einschließlich Stellflächen für Autos. Doch die Kosten belaufen sich auf rund 33.000 Euro. Hinzu käme eine an den Landkreis zu entrichtende Ausgleichszahlung von 8000 Euro. Während sich bei diesen beiden Maßnahmen der Rat einig war, kam es bei einem Antrag der "Gegenwind"-Fraktion zu Auseinandersetzungen. Sie sehe etliche örtliche Fahrbahnen durch Frostaufrisse und andere Schäden gefährdet. Deshalb sollte eine "fachliche Sichtung durch eine Fachfirma und die Samtgemeinde" erfolgen. Doch bevor "Gegenwind"-Sprecher Egbert Gelfert zu weiteren Erläuterungen ausholen wollte, verwies ihn Bürgermeisterin Marion Passuth (SPD) auf die Geschäftsordnung: Sie sitze zwar nicht mit der Stoppuhr in der Hand; aber sie könne die Redezeit auf drei Minuten beschränken. Bei Gelfert setzte leichter Groll ein: Die Straßen seien der Gemeinde wichtigstes Gut und kosten viel Geld. Dann müsse über das Wie auch gesprochen werden. Mit Beteiligung des Straßenexperten im Rodenberger Rathaus, Ralf Eckel, habe er die Alternativen für Reparaturen erkundet. Wo Risse seien, in denen das Wasser eindringe, könne "für wenig Geld" saniert werden – zum Beispiel mit dem "Dickschicht-Kaltsystem". Gelfert verlangte eine Auflistung, auf welche Weise und in welcher Dringlichkeit die Reparaturen erfolgen müssten. Passuth lehnte Gelferts Wunsch, eine nach dessen Angaben "kostenfreie Beratung" durch eine Fachfirma durchzuführen, ab: "Die Begehung soll durch den Rat erfolgen." Dirk Tetzlaff (CDU) sah indes nur die Verwaltung in der Pflicht: "Die soll uns sagen, was bearbeitet werden muss." Während Thorsten Flügge (SPD) in der externen Beratung durchaus Sinn sah, zeigte Michael Ensslen (Grüne) Bedenken: "Die haben doch eigene Interessen." Walter Krüger (SPD) verwies auf die im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms erstellte Prioritätenliste. Diese zweifelte Martin Höhle (Gegenwind) an: "Ein vier Jahre alter Plan kann nicht mehr aktuell sein, weil wir viele Frostaufrisse haben." Im Übrigen gehe es darum Geld zu sparen. Daneben seien verlässliche Zahlen für die Bürger wichtig, wenn "wir die Steuern erhöhen wollen". Bei sieben Nein-Stimmen und einer Enthaltung wurde der Gegenwind-Antrag abgelehnt. Foto: al