APELERN (al). Heidi Ellersiek ärgert sich über die immer mehr ausgeräumte Feldflur. Ihr fehlen Bäume, und sie wünscht sich einen aus ihrer Sicht "verschwundenen Stichweg" zurück. Die Parzelle im "Brinkfeld" zwischen Groß Hegesdorf und Kleinhegesdorf führte jetzt im Apelerner Bau-, Umwelt- und Wegeausschuss zu einer längeren Debatte. Ellersiek hatte sich die Wiederherstellung als Grasweg, eine Bepflanzung und Ersatz für zwei vor Jahren umgestürzte Laubbäume gewünscht, die sogar als Naturdenkmal ausgewiesen waren. Doch Gemeindedirektor Sven Janisch verneinte den Wunsch: Ein Weg sei nicht möglich, da die Parzelle nur aus einem offenen Graben bestehe, der zudem eine Funktion besitze: "So lässt sich kein Weg generieren." Vorsitzender Dietmar Weh (SPD) wusste zwar von einem Weg in diesem Bereich. Dieser habe jedoch einem Landwirt auf dessen Grundstück gehört. Aber die Kleinhegesdorferin ließ nicht locker. Gemeinsam mit ihrem Mann Bernd verlangte sie Einsicht in Katasterunterlagen und Auskunft, wie groß die Parzelle insgesamt sei. "Das ist nur der Graben mit 2,20 Meter Breite", erwiderte Doreen Schwarzlaff (SPD). Über die Länge des Flurstücks konnte indes niemand eine Antwort geben.
Der Ausschuss wies mit Mehrheit den Antrag zurück. Zugleich aber wurde beschlossen, eine Winterlinde am Ende der Fläche zu pflanzen. Ob dies allerdings realisiert werden kann, blieb offen. "Wo der frühere Baum stand, ist Privatbesitz", vermerkte Weh. Auf eine Kleinhegesdorfer Wegeparzelle blickte Schwarzlaff: Ihr ging es um den dort bereits länger schwelenden Streit: "Wo sind denn nun die Grenzen", fragte sie und bat um ein "Grenzanzeigeverfahren". Die Kosten wurden mit rund 500 Euro beziffert. Vielleicht herrscht dann endgültig Klarheit über den tatsächlichen Verlauf: An der umstrittenen Fläche war eine wild aufgelaufene Hecke beschnitten und daneben ein Weg angelegt worden. Diesen hatte der Eigentümer kurz darauf mit dem Hinweis überpflügt, es sei sein Eigentum. Nun soll geprüft werden, ob sich die Büsche auf dem Wegestück befinden. Heftige Kritik musste sich die Verwaltung aus Reinsdorf anhören. Dort steht die Bückebergstraße vor der Reparatur. Anlieger bezweifeln indes, dass die vorgesehene Deckschicht von vier bis sechs Zentimetern wegen des mangelnden Unterbaus ausreicht. "Diese Straße wird niemals halten", fürchtete ein Anlieger, auch wegen der schweren Holzlastzüge, die Stämme vom nahen Klosterforst abtransportieren. Andere, darunter ein Gewerbetreibender, beklagten, nicht über Maßnahme und Termine informiert worden zu sein. Janisch erklärte, dass der Auftrag schon im vergangenen Oktober erteilt worden sei und der zuständige Bearbeiter im Rathaus alle Betroffenen befragt habe. Dem widersprachen Anwesende vehement. Zugleich forderten sie, den Wasserbeschaffungsverband vorab zu beteiligen, da ihrer Ansicht nach die Versorgungsleitungen "abgängig" seien. Dieser sei, so Janisch, vom Vorhaben unterrichtet.