1. "Ich dachte, der Hund stirbt jeden Moment"

    Pudelmischling fällt einem Giftköder zum Opfer / Latente Gefahr auch für Kinder und andere Tiere

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    BAD NENNDORF (jl). Wie jemand so etwas Sadistisches tun kann, fragt sich Bettina Grimpe kopfschüttelnd. Ihre Hündin Kimba hat ein vermutlich mit Rattengift präpariertes Würstchen gefressen. "Ich dachte, der Hund stirbt jeden Moment", erinnert sie sich an jene Nacht. Der zwölf Jahre alte Pudelmischling war dehydriert, hat Blut und eben jenen Fleischhappen erbrochen. Aber er kam durch, der Tierarzt konnte ihn retten. Der diagnostizierte auch die Intoxikation. Nach der rechtzeitigen Behandlung ging es ihm schnell wieder gut.

    Dieses Glück haben nicht alle Vierbeiner, weiß Jutta Schneider. Bei einer höheren Dosis kann das Tier innerhalb von 24 Stunden sterben. Aufgenommenes Rattengift lässt es innerlich verbluten. "Das ist ein qualvoller Tod", sagt die Vorsitzende des Tierschutzvereins Rodenberg/Bad Nenndorf. Sie mahnt: "Es gibt auch hier in unserem Kreis Tierhasser und ich habe das Gefühl, die Zahl nimmt zu." Immer wieder werden ihr Vorfälle mit Giftködern oder anderen gefährlichen Attrappen gemeldet. Gassigänger sollten ihre Fellnasen gut beobachten, was freilich nicht ganz einfach sei. "Im hohen Gras kann man nichts sehen und Hunde schnüffeln nun mal ständig", seufzt Grimpe. Fleisch werde regelrecht inhaliert. Besonders pikant: Im Fall von Kimba lag das präparierte Würstchen offenbar an dem Feldweg neben dem Baugebiet Vorderes Hohefeld – nur unweit eines Spielplatzes. Denn nach dem dortigen Morgenspaziergang ging es Kimba schon am Nachmittag schlecht. Die Täter nähmen das Risiko in Kauf, auch Kindern und anderen Tieren wie Katzen erheblichen Schaden zuzufügen, erzürnen sich sowohl Schneider als auch Grimpe. Sie wollen die Öffentlichkeit sensibilisieren. Ein forcierendes Problem sei das unvernünftige Verhalten, tierische Hinterlassenschaften auf fremden Flächen liegen zu lassen. Grimpe hat Anzeige bei der Polizei erstattet, das empfiehlt Schneider jedem Betroffenen. Allerdings sei es schwierig die Gräueltaten zu beweisen. Die Tierschützerin habe großes Interesse daran, die Täter zu fassen –"die gehören hart bestraft". Auch will sie eine Statistik erstellen, in welchen Bereichen es schon zu Vorfällen kam. Für polizeiliche Hinweise, die zur Ergreifung von Kimbas Täter führen, hat deren Frauchen eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt. Ereignet hat sich das Ganze bereits am Mittwochmorgen des 10. Mais. Foto: jl

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