1. Standort für Krippe ist noch unklar

    Die Frage um zusätzliche Krippenplätze ist noch immer nicht geklärt / WIR spricht sich für das Casino in Achum aus

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    BÜCKEBURG (wa). In Niedersachsen fehlen rund 31.000 Krippenplätze nach Aussage des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft. Die WIR hat sich dafür ausgesprochen, dass der verbriefte Anspruch der Kinder auf einen Platz in einer Kindertagesstätte nicht in einem Rechtsstreit mit dem Landkreis endet. "Wir müssen uns endlich der politischen Verantwortung stellen, um Lösungen für Eltern und Alleinerziehenden finden, jedoch gilt von uns zu Hinterfragen, wie es zur Meinungsbildung der Verwaltung gekommen ist", sagt Andreas Paul Schöniger. Laut WIR werde im Fall der Krippe wird nun deutlich, dass der Abwägungsprozess in den zuständigen Gremien zwar frühzeitig begonnen, man aber in der Umsetzung bereits im alten Rat die Weichen zu spät gestellt habe. WIR ist der Meinung: Nach dem 180 Grad Schwenk für die Entscheidung zu Gunsten der Blindowschule müsse bereits nach der ersten gemeinsamen Sitzung der zuständigen Ausschüsse im September 2016 jedem klar gewesen sein, dass die Fertigstellung sich aufgrund der erheblichen Sanierungsarbeiten verzögern werde, und schon da hätte durch die Verwaltung bereits eine Übergangslösung vorsorglich eingebracht werden müssen. Mit jeder "Hiobsbotschaft" aus dem Stadthaus zum Thema Umbau in der Hinüberstraße wurde der Wunschtermin 01. August 2017 immer unwahrscheinlicher. Durch Christian Schütte wurden mehrere Optionen im Verwaltungsausschuss mit einem der Meinung von WIR nach nicht ausreichend transparenten groben Zahlenwerk vorgestellt, das am Ende in seinem Vergleich, eigentlich nur das Wunschergebnis der Mehrheitsgruppe als Ergebnis abbildete. Jugendfreizeitstätte und Seniorentreff politisch gestrichen. Vorschlag "Schoelbeeke" mangels Kontaktaufnahme der Stadt zum Anbieter, Angebot zurück genommen. Kosten für Casino Achum nach Aussage Verwaltung zu hoch, ohne vorsorglich die Mietkosten zu hinterfragen und schon ist der Weg frei für Container. Die Fraktion von WIR für Bückeburg schließt daraus, dass der Vorschlag Casino zwar angenommen wurde, aber die Kosten bei allem Respekt vor der Arbeit des zuständigen Beamten, eventuell "künstlich" hoch gerechnet wurden. "Warum", fragt Andreas Paul Schöniger. "Nach der Begehung mit mir, einem Architekten, einer Firma für Sanitär und dem Bauamt, kommt man auf die Summe von 199.00 Euro", teilt er mit. Vergleiche man diese Zahlen mit anderen Gewerken der Stadt Bückeburg, wie zum Beispiel der derzeitigen energetischen Sanierung des Stadthauses, das mit erheblich mehr Aufwand derzeit umgebaut wird, liegen hier die Kosten weit unter den ermittelten Zahlen, als bei der Übergangslösung Casino. Zudem liege dem Rat nicht vor, wie die Kosten der Gewerke Casino begründet und zustande gekommen seien und was die Fachaufsicht sage.

    Auch fast vergleichbare Kosten für den Umbau der Immanuel Schule sind weitaus geringer ausgefallen. Man könne also darauf schließen, dass beim Casino eventuell ein höherer Ansatz zu Gunsten der Containerlösung aufgerechnet wurde. Zudem sei anzumerken, dass "noch nicht einmal von der Fachaufsicht aus Hannover das Casino zusammen mit dem Wohnhaus in der Schölbeeke betrachtet wurde, um auszuloten welche Gewerke tatsächlich durchgeführt werden müssen." Die Fraktion WIR hat aus diesem Grund beantragt, Alexandra Choroba, vom Referat 31 - Tageseinrichtungen und Tagespflege für Kinder Fachdienst Hannover einzuladen, um die Fraktionen über die Verordnung über Mindestanforderungen am Kindertagesstätten zu informieren, um so Rückschlüsse ziehen zu können, was wirklich bei Übergangslösungen notwendig ist und die Entscheidung danach auszurichten. Darüber hinaus hat sich die WIR Fraktion eine im Januar 2017 eingerichtete Container-KITA in der Gemeinde Süpplingenburg angesehen und sich durch den Bürgermeister die Vor-und Nachteile vortragen lassen. WIR hat alle Fraktionen darüber hinaus eingeladen, sich ein Bild über die Begebenheiten im Casino zu machen. SPD und CDU sind nicht gekommen. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist die derzeitige Lage auf dem Containermarkt. Durch die zahlreichen Anfragen anderer Kommunen, könnte es zu längerer Wartezeit bei der Zulieferung kommen. Zudem sei der Unsicherheitsfaktor "Zeitraum" zu beachten, der nicht unerheblich für die Kostenberechnung und Nutzungsdauer ist. Hier gibt es seitens der Verwaltung und Politik unterschiedliche Aussagen. Von 5 Monaten bis 18 Monate, sogar von bis zu 5 Jahren Übergang ist die Rede. Was sagen die betroffenen Eltern dazu. Was passiert mit den Einstellungen der neuen Erzieher zum August 2017? Werden die Erzieher zu einem späteren Zeitpunkt eingestellt, was wir nicht befürworten oder können die neuen Erzieher auf andere Einrichtungen der Stadt verteilt werden und hier entlasten. Erzieher sind ein rares Gut auf dem Arbeitsmarkt. Wurden mit freien Trägern nochmalig Gespräche gesucht, ob noch Platz ist? Springt doch noch mal die Paritätische Lebenshilfe, Herr Stuart, mit ein und unterstützt die Stadt vorübergehend? "Und man sollte auch die Frage diskutieren dürfen, stehen die Kosten bei einer eventuell zu erwartenden Verzögerung bei der Einrichtung der Übergangslösung Container von 2 -3 Monaten, im Verhältnis zur Wartezeit auf einen Krippenplatz, wenn das Ziel, die Fertigstellung der Blindowschule vielleicht doch schon im Winter 2017 zu erwarten ist", so Schöniger. Das der Bauboom in und um Bückeburg nicht nachlässt und wieder mit zunehmenden Zahlen von Flüchtlingskindern zu rechnen ist, muss schnellst möglichst an einem Gesamtkonzept gearbeitet werden. Der Umzug des Bauhofs in die "Fränkische" könnte Platz schaffen für eine Gesamtlösung an der Hinüberstraße mit einem weiteren Kindergarten an zentraler Stelle. Gegenfinanzierung, Verkauf vom Straußweg. "Denken wir an die 24 Stunden Betreuung mit ausreichend Schlaf- und Ruheräumen für Eltern und Alleinerziehende in der Schichtarbeit. Das benötigt Platz", sagt Schöniger. Die Planungen der Bundeswehr in Achum sollten mitbetrachtet werden, hier entstehe in naher Zukunft vor den Toren Bückeburgs auch ein Platzbedarf an Kinderbetreuung für Stammpersonal und Lehrgangsteilnehmer. Auch die Internationalen Flugschüler kommen mit ihren Familien nach Schaumburg und am Beispiel anderer Kommunen, die das ernsthaft verfolgen, klappe die Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und Kommunen sehr gut. "Ist eine Krippe im Grünen, wie das Casino, mit seinen erweiterungsfähigen Ressourcen und individuellen, kindgerechten Spielmöglichkeiten vergleichbar mit einem Waldkindergarten, wirklich das Schlechteste was wir den Kids in Zukunft zu bieten haben?", so WIR. Foto: wa

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