Am besten schmecken sie selbst gepflückt: niedersächsische Erdbeeren. Jetzt öffnen wieder zahlreiche Erdbeerbauern in Niedersachsen ihre Felder und laden die Verbraucher zur "Selbstpflücke" ein. Den Auftakt machte der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer am Mittwoch selbst. Auf dem Rittergut Erichshof von Erdbeerbauer Hanns Christian Seeßelberg-Buresch in Gehrden-Everloh eröffnete er die diesjährige Erdbeersaison in Niedersachsen. "Gefühlt beginnt für viele Menschen mit der Erdbeerernte der Sommer", sagte Minister Meyer. "Wir sind das Erdbeerland Nr. 1 in Deutschland. Der Vorteil dabei ist: Hierzulande bekommt man besonders frische Erdbeeren, etwa auf den Wochenmärkten oder direkt beim Bauern. Die Verbraucher schätzen es, die Erdbeeren, wie auch den Spargel, als Saisonfrüchte regional einzukaufen." Obwohl die Kälte der vergangenen Wochen den Erdbeerpflanzen in ganz Niedersachsen teilweise sehr zugesetzt hat und viele Blüten erfroren sind, erwarten der Minister und die Erdbeeranbauern insgesamt eine gute Ernte. Von der Kälte, die in Niedersachsen mit Temperaturen bis unter die Null-Grad-Grenze noch bis zum 10. Mai anhielt, waren vor allem die Sorten, die schon zeitig im Frühjahr blühen, betroffen. Hier müssen die Erdbeerbauern zum Teil erhebliche Ertragseinbußen hinnehmen, sagte Peer Sander, Vorsitzender des Vereins "Die Pflückfrischen", der die Saisoneröffnung veranstaltete. Doch inzwischen sei das Wetter sehr wüchsig und Erdbeeren reagierten sehr schnell auf das Wetter. Das ist auch gut so, denn die Verbraucher warteten sehnsüchtig auf die ersten heimischen Erdbeeren. "Die Nachfrage ist riesig", sagte Sander. Der Verein "Die Pflückfrischen" steht, wie der Name schon sagt, für die unvergleichliche Frische und das Aroma direkt gepflückter heimischer Erdbeeren. Rund 30 Vereinsmitglieder bieten Selbstpflücke-Felder an, auf denen jedermann Erdbeeren pflücken kann. Und zwar so viele wie er mag. Wenn dann die eine oder andere von der Sonne erwärmte Beere direkt von der Hand in den Mund wandert, ist auch das gestattet. Niedersachsens Erdbeerbauern bauen heute eine große Sortenvielfalt an, so dass von etwa Mitte Mai bis Ende Juli immer optimal reife Früchte an den kleinen Büschen hängen. Jede Sorte hat ihr ganz besonderes Aroma, das es zu entdecken gilt. Die süßesten und aromatischsten Sorten sind zugleich auch die empfindlichsten. Sie lassen sich nicht oder nur schlecht in großen Mengen transportieren. Das heißt, diese Früchte und diese Frische gibt es nur direkt vom Feld. Niedersachsen ist noch vor Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg das Bundesland mit der größten Anbaufläche für Erdbeeren. In diesen drei Ländern liegen rund 60 Prozent der gesamtdeutschen Erdbeeranbaufläche. In Niedersachsen bauen knapp 300 Betriebe auf rund 3.300 Hektar Freilanderdbeeren an. Sie ernten pro Saison rund 40.000 Tonnen Erdbeeren ernten. Der durchschnittliche Ertrag pro Hektar liegt bei knapp zwölf Tonnen. Durchschnittlich verzehrt jeder Deutsche etwa 3,1 Kilogramm Erdbeeren pro Jahr. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 143.000 Tonnen geerntet, weitere 115.000 Tonnen kamen aus dem Ausland. Text: jb/Foto: privat
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Das "wüchsige Wetter" lässt die roten Früchte reifen Landwirtschaftsminister Meyer eröffnet die Erdbeersaison / Nachfrage nach der Beere ist riesig
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