BAD NENNDORF (mt). Die Züge der Kreisfeuerwehrbereitschaft (KFB) Nord probten im Rahmen einer Großübung. 130 Feuerwehrleute mit über 30 Fahrzeugen waren im Einsatz, um nach einer angenommenen Gasexplosion in Bad Nenndorf nach Verletzten zu suchen und Feuer zu bekämpfen. Das Szenario, das sich Bereitschaftsführer Joachim Muth ausgedacht hatte, war durchaus anspruchsvoll. Angenommen wurde die Explosion eines Unterkunftsgebäudes einer Schulungseinrichtung in der Rotrehre. Durch die Explosion wurde das Gebäude vollständig zerstört. Im Keller befanden sich jedoch noch Personen, die durch Rauch und Feuer bedroht wurden. Das angrenzende Schulungsgebäude, in dem sich ebenfalls mehrere Personen befanden, wurde durch die Explosion stark in Mitleidenschaft gezogen. Alle Räumlichkeiten waren stark verqualmt.
Die zuerst eintreffenden Züge hatten die Aufgabe, eine Menschenrettung und Brandbekämpfung einzuleiten. Trupps unter Atemschutz gingen vor, um nach den Vermissten zu suchen. Herausfordernd und körperlich anstrengend gestaltete sich die Rettung der Opfer – simuliert mit schweren Übungspuppen – aus dem Keller des eingestürzten Gebäudes. Ohne etwas zu sehen, durchsuchten die Trupps die engen Gänge und Räume. Nach gründlicher Suche befreiten sie die Vermissten aus der Gefahr und brachten sie ins Freie. Parallel zu Suche im Unterkunftsgebäude startete auch die Suche in den Schulungsräumen. Auf der Suche nach den Vermissten galt es, das große mehrstöckige Gebäude vom Keller bis ins Dachgeschoss zu durchsuchen. Behindert wurden die Sucharbeiten durch dichten Qualm, der durch das Gebäude waberte. Zahlreiche Trupps waren unter schwerem Atemschutz zur Menschenrettung im Einsatz. Eine weitere Person war zudem unter einer Betonplatte eingeklemmt. Nur noch die Füße schauten heraus. Mittels Hebekissen hoben die Einsatzkräfte die schwere Platte zentimeterweise an. Mit Kanthölzern unterbauten sie die Platte, um so Stück für Stück Platz zu schaffen. Schließlich zogen sie das Opfer unter der Platte hervor. Da die Wasserversorgung an der Einsatzstelle nicht ausreichte, verlegten die Feuerwehrleute eine mehrere Hundert Meter lange Schlauchleitung zum Haster Bach. Dieser wurde aufgestaut, um mit Tragkraftspritzen das Wasser zu fördern. Ebenfalls beteiligt waren der Fernmeldezug des Landkreises. Im großen Einsatzleitwagen koordinierten die Spezialisten den Einsatz und unterstützten den Bereitschaftsführer. In einem ersten Fazit zeigte sich dieser zufrieden mit den Leistungen der eingesetzten Züge. Die gestellten Aufgaben wurde erfüllt. Foto: Thiele / Geist