1. Jetzt sind schnellstmöglich die 
Bürger in der Samtgemeinde gefragt

    Dorfentwicklungsprogramm sieht Beteiligung der Bürger vor/ Fragebögen bis 1. Juni zurückgeben

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    SAMTGEMEINDE LINDHORST (bt). Die Bürgerversammlung zum Ansinnen der Samtgemeinde Lindhorst und ihrer vier Mitgliedsgemeinden, in das Dorfentwicklungsprogramm des Landes aufgenommen zu werden, ist auf überaus großes Interesse gestoßen. Gut hundert Bürgerinnen und Bürger fanden sich sehr zur Freude von Samtgemeindebürgermeister Andreas Günther ("Unsere Erwartungen sind übertroffen worden") im Saal von Hof Gümmer ein, um sich über das Programm informieren zu lassen.

    Die Dorfentwicklung richtet sich im Gegensatz zu der vor 15 Jahren durchgeführten Dorferneuerung an Dorfregionen, nicht an einzelne Orte, verdeutlichte Anja – Manuela Korf vom Ingenieurbüro Kirchner. Sie hatte die Aufgabe übernommen, die Anwesenden über die Ziele der Dorfentwicklung zu unterrichten. Dazu gehöre die Entwicklung ländlicher Regionen mit der Stärkung der lokalen Identität sowie der Sicherung der Lebensqualität. Um Fördergelder für öffentliche und private Entwicklungsvorhaben zu erhalten, sei es wichtig, in das Programm aufgenommen zu werden. Dem sei ein sehr umfangreiches Bewerbungsverfahren vorweg geschaltet, bei dem die Bürgerinnen und Bürgerin der Samtgemeinde, dazu zählten selbstverständlich auch Jugendliche, ihre Meinungen und Vorschläge einbringen müssen. In Auszügen präsentierte sie einige Inhalte privater Fördermöglichkeiten: die Erhaltung und Gestaltung ortsbildprägender oder landschaftstypischer Gebäude, die Umnutzung solcher Gebäude, die Revitalisierung ungenutzter und leer stehender, ortsbildprägender oder landschaftstypischer Bausubstanz sowie die Anpassung von Gebäuden einschließlich Hofräumen und Nebengebäuden land- und forstwirtschaftlicher Betriebe an die Erfordernisse zeitgemäßen Wohnens und Arbeitens. Anhand von Vorher – Nachher Aufnahmen demonstrierte sie Beispiele einer möglichen Umsetzung ortsbildprägender Maßnahmen. Die Höhe der Förderung bei von Kommunen in Auftrag gegebenen Entwicklungsmaßnahmen beläuft sich in Lindhorst auf 73 Prozent. Private Vorhaben, hierzu zählen auch Projekte von Vereinen, werden mit 30 Prozent der Bruttokosten gefördert. "Wir brauchen Ihre Mitarbeit", appellierte Korf an die Menschen im Saal. "Sie müssen uns sagen, was Sie wollen. Sie müssen zeigen, dass Sie Ideen haben." Dies können die Bürger der Samtgemeinde anhand der nach Abschluss der Versammlung ausgeteilten Fragebögen tun. Der Bogen kann im Internet unter der Adresse der Samtgemeinde (sg-lindhorst.de) angeschaut und ausgedruckt werden. Die Bögen sind bis spätestens am 1. Juni abzugeben. Dem schließt sich die Auswertung an. Für den 30. Mai ist eine Ortsbegehung in allen Mitgliedsgemeinden vorgesehen, zu der alle Bürger eingeladen sind. Interessierte treffen sich dafür um 17 Uhr am Marktplatz in Lindhorst. Der Antrag für die Aufnahme in das Entwicklungsprogramm muss bis zum 1. August gestellt werden. Die Entscheidung für eine Aufnahme fällt im April des nächsten Jahres. Dem folgen Antrag, Bewilligung und Ausschreibung der Planungsleistung und im Spätherbst 2018 der Start der Planungsphase. Kleinschrittig geht es weiter zum Planbeschluss, zur Plananerkennung durch die Genehmigungsbehörde und bis zu einer weiteren Bürgerversammlung im Oktober 2019. Erste Anträge auf Förderung von Entwicklungsprojekten können ab dem 15. September 2019 abgegeben werden. Die Umsetzungsphase erstreckt sich ab 2020 über acht Jahre. Der anerkannte Dorfentwicklungsplan mit seinen vorgesehenen Projekten ist nicht statisch, sondern kann im Verlauf der Umsetzungsphase noch geändert werden. Denn nur das, was im Plan steht, ist förderungswürdig. Korf stellte klar, dass im Plan festgelegt werden wird, was unter "ortsbildprägend" verstanden werden soll, und dass förderungswürdige Gebäude bis 1945 gebaut worden sein müssen. Nicht förderungswürdig sind Neubaugebiete sowie als Siedlung strukturierte Wohnviertel. Dies ist in Lindhorst von Bedeutung, das als Wohnort früherer Bergleute solche Strukturen aufweist. Foto: bt

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