BAD NENNDORF (tr). Der Nenndorfer Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hat in seiner Mitgliederversammlung auf ein recht ruhiges Jahr zurückgeblickt. Wie die zweite Vorsitzende Gisela Reese berichtete, spendeten insgesamt 364 Personen an vier Terminen je einen halben Liter Blut, darunter 25 Leute zum ersten Mal –"die Anzahl ist im vergangenen Jahr gestiegen", sagte Reese.
"Das ist eine ganz wichtige Sache. Blutkonserven sind knapp", ergänzte die erste Vorsitzende Jutta Barthold. Sie blickte zuvor auf die 14-täglichen Seniorenfrühstücke im Hotel Hannover sowie die regelmäßigen runden Tische zum Erfahrungsaustausch mit anderen Schaumburger Ortsvereinen zurück. Fast 100 Mitglieder hätten an der Weihnachtsfeier teilgenommen. Umso verwunderter zeigte sich Barthold über die Resonanz bei der Mitgliederversammlung: Lediglich 20 Gäste waren dort, bei gut 200 verschickten Einladungen. "Davon bin ich ein bisschen enttäuscht", so die Vorsitzende. Barthold ging zudem auf die Situation der Tafel in Bad Nenndorf ein. "Die ist richtig abgebrannt", sagte sie. Zusammen mit den Ortsverbänden aus Suthfeld und Horsten habe man im letzten Jahr Lebensmittel-Unterstützung geleistet. Bernd Koller, Präsident des DRK-Kreisverbands, ging ebenfalls auf die Situation der Einrichtungen ein. Die Zahl der Tafelnutzer sei stark gestiegen, berichtete er – von 2015 zu 2016 um ein gutes Drittel und auch im ersten Vierteljahr 2017 wieder um rund fünf Prozent. "Das ist nicht schön. Es sind nicht nur Flüchtlinge, sondern auch viele Schaumburger, darunter gerade ältere Frauen, die das Angebot nutzen", sagte Koller. Das führe zu langen Wartezeiten, zudem würden dadurch auch mehr Lebensmittel benötigt. "Wir sind auf finanzielle Unterstützung angewiesen. 30 Cent pro Einwohner würden reichen, um die Tafelarbeit kostendeckend zu betreiben", sagte er. Man wolle versuchen, diesen Betrag von den Kommunen zu erhalten. Joshua Müller vom Bereitschaftsdienst berichtete von den Einsätzen im vergangenen Jahr. Die Helfer seien zu 21 Sanitätsdiensten und 150 Hilfeleistungen ausgerückt. Insgesamt hätten sie insgesamt rund 1500 Einzelstunden für ihren Dienst aufgewendet. Für ihre 60-jährige Mitgliedschaft im DRK wurde Anita Jürgens ausgezeichnet. Dorothea Hilscher ist seit 30 Jahren dabei, Renate Klaus seit 25 Jahren. Luise Brandt und Kornelia Donabauer (25 Jahre), Veronika Handtke und Monika Teich (30 Jahre), Roswitha Stücke (40 Jahre) und Hannelore Tegtmeier (50 Jahre) wurden in Abwesenheit geehrt. Foto: tr