Dynamische, kontrastreiche und originelle Musik

RODENBERG (jl). Ein frisch gebackener Echo-Jazzpreisträger 2017, der die St. Jacobi-Kirche mit virtuosem Jazz erfüllt – das hat es in Rodenberg bis vergangenen Freitag noch nicht gegeben. Die Band von und mit Frederik Köster "Die Verwandlung" gastierte in der Kulturkirche. Aus Köln war sogar ein treuer Fan "mitgereist", der sich noch weit vor Beginn des Konzertes sein Autogramm sicherte. "Bei Frederik Köster ist der Name schon Programm", kündigte Ralf Janßen, Pastor und Mitorganisator, das Quartett an. Es spiele zwar die gleichen Lieder wie sonst auch. Die würde es aber stets anders beginnen und klingen lassen. "Sie sind also immer was Originelles." Es brauchte nur wenige Takte, bis die ersten Köpfe nickten, Füße wippten und Hände nicht still liegen bleiben konnten. Mit viel Dynamik präsentierte sich die Formation. Wechsel zwischen Trompete (Köster), Klavier (Sebastian Sternal), Kontrabass (Joscha Oetz) und Schlagzeug (Jonas Burgwinkel) schafften Kontraste. Selbst innerhalb einzelner Stücke überraschten die Musiker mit ungeahnten Umschwüngen. Zu hören gab es ein buntes Repertoire, mal munter und frech, mal theatralisch und geradezu melancholisch. Darunter auch Unveröffentlichtes, das die Combo erst vor kurzem mit einem Sinfonieorchester aufgenommen hat. "Das ist heute sozusagen eine Welturaufführung", sagte Köster augenzwinkernd. Aber auch eine Suite über seine Heimat das Hochsauerland erklang im Sakralraum. Kraftvoll wurde es mit "What the Heck?", eine Nummer, die dem Tonmeister gewidmet sei. In die klassische Schiene driftete das Ensemble mit "Tief in den Wäldern ihres Herzens". Dass die Band ihrem Namen alle Ehre macht und äußerst wandlungsfähig ist, bewies sie mit "Auf geht’s"– einem Stück mit arabischen Einflüssen, das sie erst am Nachmittag kennengelernt habe. Das Publikum ließ es sich nicht nehmen, das virtuos Vorgetragene mit reichlich Beifall und "Bravo"-Rufen zu belohnen. Foto: jl