1. Klönen zwischen Käse und Kartoffeln

    Lauenauer Wochenmarkt an jedem Sonnabend hat sich fest etabliert / Besucher probieren viele neue Produkte

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    Bislang zeigte sich der Vorsitzende der "Lauenauer Runde", Klaus Kühl, recht zufrieden, auch wenn gerade beim jüngsten Termin der Anbieter der griechischen Spezialitäten nicht anwesend war. "Das prüfe ich aber", versprach er umgehend. Und immer noch denkt er nach, ob das "Rundteil" statt halbseitiger eine komplette Sperrung für Autos erhalten sollte. Dann würde sich noch mehr Platz für neue Marketender bieten. Bei den Händlern sind die in Lauenau gesammelten Erfahrungen unterschiedlich. Susanne Bethmann, die mit ihrem Obst- und Gemüsestand an jedem Sonnabend von Burgdorf anreist, erinnert sich noch immer gern an den Start: "Das war die beste Eröffnung, die ich je erlebt habe." Doch "in den letzten drei Wochen" sei der Umsatz geringer gewesen – und liege schon fast an der Grenze zum eigenen Aufwand. Aber Bethmann hat ein dickes Lob parat: "Die Kunden sind dankbar, dass wir hier sind." René Peters, der mit einem Kollegen an dem aus Winzlar stammenden Fischstand steht, weiß bislang ebenfalls nur Gutes zu berichten wie Heidrun Wilkening von der Zersener Schlachterei Schulte. Bei ihr herrscht schon morgens um 8 Uhr erster Andrang, während das Interesse an Rollmops und Rotbarsch erst im Laufe des Vormittags einsetzt. Gärtnermeister Werner Benz, dessen Familienbetrieb bekanntlich nur wenige hundert Meter entfernt liegt, will auch weiterhin an jedem Sonnabend mit viel Aufwand Blumentöpfe und –sträuße ans "Rundteil" transportieren: "Aber als Lauenauer müssen wir den Wochenmarkt doch unterstützen." Zudem steige durch die Doppelpräsenz durchaus auch der Absatz. Mitbewerberin Nicole Meyer vom gleichnamigen Blumenhaus in Messenkamp hat ähnliche Erfahrungen gesammelt. Heute blickt sie auf die schon leeren Vasen: "Unsere kleinen Frühlingssträuße gehen bestens weg." Nur der Feggendorfer Alexander Herrnleben, der am vergangenen Sonnabend zum ersten Mal sein Angebot an Olivenöl und anderen mediterranen Spezialitäten aufgebaut hat, ist unzufrieden: "Die Autos rasen hier vorbei", schimpft er. Ob er ständig präsent sein wird, möchte er vom Umsatz abhängig machen: "Auf anderen Märkten läuft das besser." Über mangelnden Umsatz muss sich Uwe Füllkrug nicht beklagen. Der Burgdorfer verkauft Tiroler Käse und Schinken – und rundet den Kaufpreis ab "als Dank für die lange Wartezeit". Tatsächlich: Die lange Schlange vor seinem Tresen baut sich an diesem Vormittag nur selten ab. In sie hat sich auch die Feggendorferin Birgit Keil eingereiht: "Ich komme jede Woche", verrät sie und lobt die Qualität von Gemüse, Fisch und Käse. Doris Knief ist aus Apelern in den Flecken gekommen und füllt allmähliche ihre Einkaufstasche: "Den Markt muss man einfach unterstützen." Das sieht auch Jürgen Pfaff so, der schnell ein Pfund Spargel eingekauft hat, ansonsten aber in Eile ist. Andere dagegen finden Zeit zum Klönen zwischen Käse und Kartoffeln – oder auch für eine Bratwurst unter dem vor der Sonne schützenden Partyzelt. Klaus Kühl, der inzwischen in Martin Kaczmarek einen zuverlässigen Marktmeister weiß, stimmt dem Eindruck zu, dass der Besuch etwas nachgelassen habe. "Das ändert sich wieder mit besserem Wetter", glaubt er und mahnt zugleich: Es liege an den Kunden, dass der Markt in seinem jetzigen Umfang bestehen bleibe oder sich sogar erweitern könne. Deshalb wolle er auch einen Landbäcker finden, der sich in die jetzige Vielfalt einreiht. Unterdessen hat Elke Scheer in ihrer Bäckerei gleich um die Ecke die Belebung des "Rundteil" geschickt für sich genutzt: Bei ihr gibt es jetzt immer sonnabends ein "Marktbrot". Foto: al

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