1. Die Einwohner erörtern 
Erhaltenswertes in Ortsteilen

    Dorfentwicklungsprogramm stößt auf großes Interesse / Fragebögen abgeben

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    MESSENKAMP/ALTENHAGEN II (al). Vor Bürgermeister Frank Witte liegt ein Stapel Fragebögen. 15 Einwohner haben sich um ihn versammelt und tauschen sich lebhaft aus. Seitdem der Rat der Gemeinde Messenkamp entschieden hat, sich als Teil der Dorfregion "Deister-Sünteltal" für die Teilnahme am Dorfentwicklungsprogramm zu bewerben, wächst das Interesse. Witte verweist auf die Fragenliste: Bis zum kommenden Mittwoch sollten möglichst viele ausgefüllt abgegeben werden. Es wird über die aktuelle Situation der beiden Ortsteile diskutiert und darüber, was sich hier in den vergangenen zehn Jahren verändert hat. Manche beklagen das Ende der Gastronomie in Altenhagen II. Auch in Messenkamp hat ein Vereinslokal seine Türen geschlossen. Es gibt Wünsche für weitere Buslinien. Beim Stichwort "demographischer Wandel" sind sich die Teilnehmer uneins. Zwar würden bereits mehrfach ältere Menschen ihren Heimatort in Richtung Bad Nenndorf verlassen und ihr Haus verkaufen. Doch gerade in Altenhagen II sei zu beobachten, dass junge Paare und Familien ein Haus bauen oder eine vorhandene Immobilie erwerben. So schlecht scheint die eigentlich abseitige Lage des Dorfes nicht zu sein. Die beiden Dorfgemeinschaftshäuser fallen in den Blick. Sie sind bislang nicht behindertengerecht. In Altenhagen könnte ein Backhaus eine sinnvolle Ergänzung zur weiteren Belebung der Dorfgemeinschaft sein. Mögliche Perspektiven für das Gebäude sahen die Anwesenden durch den aktuell geplanten Bau eines gemeinsamen Gerätehauses für beide Ortswehren. Dann böte sich die ehemalige Garage als Lösung für die derzeitige räumliche Enge an. Ob sich auch das Dorfgemeinschaftshaus in Messenkamp nach dem Auszug der Wehr für einen Ausbau eignet, ließen die Anwesenden offen. Die ehemalige Gaststätte im Ort könnte vielleicht zur Alternative werden wegen ihres großen Saals, der dem örtlichen Vereinsleben nach einer Sanierung neue Impulse geben könnte. Überhaupt gebe es in beiden Ortsteilen etliche historische Gebäude, die unbedingt erhalten werden müssten: bäuerliche Ensembles in Messenkamp, ehemalige Bergmannshäuser zum Teil in Backsteinarchitektur in Altenhagen II sowie eine Scheune, die einen Querriegel am dortigen Ortseingang bildet.

    Auf der Messenkämper Wunschliste stehen auch die frühere Ziegelei, die Sanierung der Straße Am Alten Bahnhof sowie ein Schallschutz entlang der B 442. In Altenhagen wird Sanierungsbedarf für die beiden historischen Kirchwege, die Verlängerung der Straße "Im Unterdorf" sowie die der "Kloppenburg" gesehen. In beiden Orten müsste die Fahrbahnbeleuchtung auf kostengünstige LED-Technik umgestellt sowie Grünanlagen erneuert werden. Auch historische Spezialtäten beider Orte bedürfen der Aufmerksamkeit. In Messenkamp ist es der Kreuzstein; in Altenhagen II könnten der letzte als Ruine vorhandene Kalkofen sowie ehemalige Steinbrüche Ziele eines anzulegenden Geologie- und Landschafts-Lehrpfads sein. Frank Witte wie auch der stellvertretende Gemeindedirektor Arno Fatzler ermunterte zu weiteren Gedankenspielen: Auch was heute noch reine Phantasie sei, könne in einigen Jahren Realität werden. Am kommenden Mittwoch, 24. Mai, bieten Ortsbegehungen um 18.30 Uhr in Messenkamp und um 20 Uhr in Altenhagen II weiteren Gesprächsstoff. Foto: al

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an