NENNDORF (jl). Nach zweieinhalb Jahren ist es amtlich: Das erweiterte Ganztagsmodell samt Ferienbetreuung für den Primarbereich startet ab Sommer: In letzter Instanz beschloss der Samtgemeinderat am Donnerstag einhellig das Konzept. Dieses ermöglicht allen Grundschulkindern eine Betreuung bis 16.30 Uhr in Bad Nenndorf und bis 17 Uhr in Haste (hier freitags nur bis 16 Uhr).
Zum Hintergrund: Die bisherige offene Ganztagsschule, ein kostenloses Angebot, endet um 14.45 Uhr (in Haste eine viertel Stunde später). Der gebührenpflichtige Hort samt Ferienbetreuung macht länger, bis 16.30 Uhr in der Kurstadt und bis 17 Uhr in der Nordgemeinde. Die Plätze sind allerdings auf 60 und 20 begrenzt – und allesamt ausgebucht. Die Lücke schließt nun die Anschlussbetreuung. Zehn bis zwölf Anmeldungen liegen laut Amtsleiter André Lutz bisher vor. Davon nur eine für den Standort Haste. Stand jetzt würde dort in diesem Sommer noch keine Gruppe zustande kommen. Für jede Ferienwoche seien es sieben bis zwölf angemeldete Grundschüler. Für die Betreuung der Bad Nenndorfer Schüler will die Samtgemeinde aller Voraussicht nach einen weiteren Raum im kleinen Gymnasium anmieten. In Haste könnte sie vorhandene Kapazitäten nutzen. Neben den Lehrern und pädagogischen Mitarbeitern sollen zusätzlich Erzieher zum Einsatz kommen. Zwei Kräfte kümmern sich um eine Gruppe mit maximal 20 Kindern. Entsprechende Mittel stellt die Samtgemeinde per Nachtragshaushalt bereit. Eine Satzung gibt dem Modell seinen rechtlichen Rahmen. Zu den Kosten, die tagesweise festgesetzt sind: Wer einen Freitag "bucht", dem keine kostenlose Ganztagsschule vorgeschaltet ist, zahlt 30 Euro monatlich. Alle anderen Tage kosten 15 Euro. Das macht bei voller Nutzung des Angebots eine Monatsgebühr von 90 Euro. Die Ferienbetreuung schlägt mit 95 Euro pro Woche zu Buche – samt Mittagessen. Zahlen müssen die Eltern unabhängig von der tatsächlich beanspruchten Betreuungszeit. Ermäßigungen und Befreiungen sind aus Finanzgründen sowie bei Geschwisterkindern möglich. Bereits im November 2014 hatte die SPD-Fraktion beantragt, die Ganztagsschule mit dem parallel angebotenen Hort besser zu verzahnen. "Wir haben lange dafür gekämpft und immer wieder Druck gemacht", sagte Katrin Hösl für die Sozialdemokraten. Das Angebot nannte sie "beachtenswert", die Gebührenordnung maßvoll. Werner Bövers (CDU) verwies darauf, dass seine Partei immer darauf bestanden habe, eine Ganztagsschule nach dem Vorbild des Hortes zu etablieren. Bernd Reese (Grüne) kritisierte, dass die Kitas nicht miteinbezogen worden seien. Dem hielt Verwaltungschef Mike Schmidt entgegen, dass Kitas und Anschlussbetreuung rechtlich zwei Paar Schuhe seien. Foto: jl