1. Viele Leute wollen ins Schloss und in den Berg

    Geocaching stößt auf reges Interesse bei "Schatzsuchern" / Förster gibt Antworten zu Holzwirtschaft und Waldzustand

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    SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Echte "Deistertag"-Fans machen sich mit dem Programmheft in der Hand auf den Weg, um ja nichts zu verpassen. Schon am frühen Sonntagmorgen machten sie sich auf den Weg. Andere kamen schon am Vortag. So geschehen in Altenhagen II, als eine angekündigte neue Geocaching-Tour freigeschaltet wurde. Kurz darauf waren die ersten Schatzsucher bereits unterwegs. Am Sonntag folgten rund 20 weitere Personen der digitalen Schnitzeljagd. In Lauenau erwies sich erneut das ehemalige Amtsschloss als Magnet. Doch die Neugier von rund 30 Gästen wurde auf eine harte Probe gestellt: Erst mit einstündiger Verspätung ging der Rundgang durch die historischen Gemäuer los. Es gab einige kritische Kommentare. Andere nutzten eine komplette Ortsführung als Alternative. Insgesamt sind an diesem Tag rund hundert Personen die Sehenswürdigkeiten des Fleckens gezeigt worden. Geradezu überrannt wurden die Gruppen des Feggendorfer Waldkindergartens. Schon am Morgen hatten sich etliche Eltern auf den Weg gemacht. Stockbrot und Waffeln gab es zum Gitarrenklang. Kleine Besucher erlebten Riesenschaukel und Niedrigseilgarten. Und alle steuerten Materialien aus der Natur für ein großes Waldmandala bei. Am Feggendorfer Stolln strahlte Betriebsleiter Florian Garbe: Bis zum frühen Nachmittag waren bereits 150 Gäste in den Berg begleitet worden. Und noch warteten weitere Interessierte geduldig auf Helm und Geleucht. Langeweile kam nicht auf: Hoch über dem Zecheneingang hatte sich das Jagdhornbläsercorps Schaumburg formiert. Das hätten die echten Bergleute von einst erleben müssen, dass ihre schwere Arbeit von Musik begleitet würde. Marcelino und Rick schauten schon ganz geschafft aus: Sie hatten Kohle auf die Siebmaschine geschaufelt und die schwere Kurbel bewegt. Der Feggendorfer Peter Schmidt war mit seiner Frau extra zu Kriegers Rast nach Rodenberg marschiert. Die Sorge trieb ihn um, dass im Deister wohl mehr Bäume abgeholzt würden als junger Ersatz gepflanzt: "Wir wollen doch nicht eines Tages von Feggendorf bis nach Barsinghausen gucken können." Aber Förster Axel Hartge konnte ihn umgehend beruhigen: Nachhaltigkeit sei die Devise in der Forstverwaltung. Deshalb werde mehr gepflanzt als an hiebreifen Stämmen beseitigt. Hartge hatte zudem für eine kleine Ausstellung als mobile Waldarbeitsschule der Landwirtschaftskammer gesorgt. Es waren unter anderem Kettensägen und Arbeitsgeräte zu sehen. Derlei Dinge brauchten Helmut Ziebandt und Andreas Ludewig nicht: Sie gingen mit ihrem Publikum auf Kräutersuche. Der Clou im Wald waren wiederum Bärlauchbratwurst und Holunderblütenlimonade im Rodenberger "Waldrestaurant". Diesmal machten die Hobbyköche vom "Backhaus aktiv" zufriedene Gesichter: Letztes Jahr waren ihnen die Zutaten regelrecht eingeschneit worden. 
Foto: al

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