RINTELN (ste). Ortsbürgermeister Friedrich-Wilhelm Rauch brachte die Diskussion im Ortsrat über einen von JuSos und Junger Union geforderten Grillplatz am Weserufer auf den Punkt: "Klasse Idee - schlecht formuliert!" Er regte an, vor der Ortsratssitzung im Sommer eine Begehung mit den jungen Antragstellern an den möglichen Stellen eines solchen Platzes zu machen und sie dann auch bei der Unterhaltung mehr in die Pflicht zu nehmen. In einem Schreiben an den Bürgermeister und alle Ratsmitglieder hatten Junge Union Rinteln/Auetal und JuSo Arbeitsgemeinschaft Rinteln beantragt, am "Alten Hafen" einen Grillplatz mit vier festinstallierten Grillanlagen, W-Lan, Mülleimer sowie modernen, loungeartigen Sitzmöbeln und einer angemessenen Beleuchtung zu installieren. Was sie vergaßen: "Den Beitrag, den sie selbst dafür leisten wollen!" Deshalb wurde Dr. Gert Armin Neuhäuser (WGS) sehr deutlich in seinen Ausführungen zu diesem Antrag. Er sei in einem Zwiespalt zwischen seinem Herz für die Jugend und seinem Verstand. Die Antragstellern hätten sich vorher auch einmal an das bekannte Kennedy-Zitat "Frage nicht, was Dein Land für Dich tun kann, frage, was Du für Dein Land tun kannst" zu Herzen nehmen sollen. Die Forderungen in dem Antrag seien schon "...sehr mutig", das Vorgehen eher eigenwillig. Neuhäuser erinnerte daran, wie die Skater in Rinteln ihre Forderungen durchsetzten: "Mal was selbst in die Hand nehmen führt zum Erfolg!" Auch bei der Frage der vom Bürgermeister angesprochenen Müllproblematik am Standort "Alter Hafen" hätte sich Dr. Neuhäuser gewünscht, dass die Antragsteller nicht nur fordern, sondern eher einen eigenen "Putzplan" angeboten hätten. Neuhäuser sah auch im nahen Hafenbecken Gefahren und den Standort an sich wegen fehlender sozialer Kontrolle für ungeeignet. Seinen Vorwurf an die Ersteller des Antrags, sie hätten "ignorant formuliert", wollte Patrick Zerbst, selbst mit im Boot beim Zusammenschluss der politischen Jugendorganisationen, so nicht stehen lassen. Es fehle bei den Formulierungen vielleicht der politische Tiefgang und das Verständnis für die Feinheiten der Zusammenhänge, keinesfalls wollte man jedoch fordernd oder ignorant wirken. Jetzt will der Ortsrat im Dialog mit dem Jungpolitikern vor Ort schauen, wo ein öffentlicher Grillplatz eingerichtet werden könnte. Die Verwaltung soll auf alle Fälle schon einmal die Kosten ermitteln.
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Klasse Idee - schlecht formuliert
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