LAUENAU (al). Die Streuobstwiese in der Lauenauer Flur Lammerkamp wird aufgehübscht. Neun neue Pflanzen sollen als Ersatz für trocken gewordene Kronen dienen und die noch vorhandenen 66 Apfel- und Birnbäume ergänzen. Weiterhin wird es Baumpaten geben, die für den passenden Schnitt sorgen und im Herbst die Ernte genießen. Neben den 26 noch vorhandenen Besitzern fanden sich bei einem jetzt abgehaltenen Ortstermin eine ganze Menge neuer Interessenten. Rund 20 Jahre gibt es bereits die Fläche am Rande des Siedlungsgebiets Rothebreite. Während etliche Bäume sorgfältig gepflegt werden, fristeten andere ein eher betrübliches Dasein: Fallobst gammelte in der Wiese vor sich hin. Paten hatten entweder kein Interesse oder – viel häufiger – sie waren weggezogen. Deshalb hatte der Rat des Fleckens Lauenau die Streuobstwiese neu in den Blick genommen. Einen Grund dafür lieferte auch Stefan Nerge mit seinen Vorhaben. Der Hobbyimker ist bereits mit dem örtlichen Kindergarten Pusteblume wiederholt unterwegs gewesen, um auf spielerische Weise Bienen, Wiese und Obst zu erläutern. Schon plant er eine Aktion mit hiesigen Grundschülern, die mit ihm Ohrenkneiferhöhlen oder Insektennisthilfen bauen könnten. Zudem will Nerge mindestens zwei Bienenstöcke aufstellen. Vom Heimat- und Museumsverein hat er bereits die Zusage, ihm beim Anlegen von Totholzhaufen und Trockensteinmauern zu helfen. Das erläuterte er jetzt bei einem Ortstermin, an dem überraschend viele Nachbarn und weitere Bauminteressenten gekommen waren. Gemeindedirektor Sven Janisch konnte im Nu etliche "freie" Pflanzen vergeben, wobei die Nachfrage für die Sorte "Boskoop" besonders groß war. Bürgermeister Wilfried Mundt begrüßte das neu erwachte Interesse samt Imkeraktivitäten: "So eine gute Idee muss einfach unterstützt werden." Janisch dagegen hatte hier und da schon schlichtend einzuwirken: "Mundraub sollte weiterhin erlaubt sein", beschied er einen Fragesteller, der sich um seine Früchte sorgte und nach der Rechtslage fragte: "aber nicht mit Eimer und Leiter". Andere zeigten auf das üppig wuchernde Gras samt darin gelb leuchtendem Löwenzahn: Zweimal jährlich werde der Flecken Lauenau das Mähen veranlassen – aber nicht flächendeckend, sondern aus ökologisch sinnvoller Sicht in Abschnitten. Foto: al
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Neues Leben auf der Streuobstwiese
Am Lammerkamp wollen sich Baumpaten und Kinder tummeln / Große Nachfrage nach Boskoop
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