RINTELN (ste). Wenn Dieter Kellermeier und Manfred Langemeier vom Obst- und Gartenbauverein loslegen, dann erkennt man den großen Sachverstand der beiden Gartenfreunde, aber auch ihren Frust über europäische Regelwut: "Ginge es nach dem Willen der Europäischen Union, hätten es die alten Tomatensorten nicht überlebt", so Dieter Kellermeier, der selbst rund 100 Samensorten noch hegt und pflegt. Über 1.000 Sorten von Tomaten gibt es: "Viele auch nur regional verbreitet!" Doch Deutschland stemmte sich erfolgreich gegen die EU und die Samenvielfalt blieb erhalten. In kleinen Mengen darf Dieter Kellermeier seine Tomatensorten jetzt auch auf Märkten anbieten, oder, wie jetzt bei der "Tomaten-Tausch-Börse", gegen andere Pflanzen tauschen. Jede Tomate hat ihren eigenen Geschmack, weiß Dieter Kellermeier, dessen "Lukullus" aus dem Jahr 1906 die älteste Sorte in seinem Sortiment ist. Die Früchte dieser Tomate sind rund und rot, platzfest, kommen sehr früh und ertragreich im Jahr und sind süßsauer im Geschmack. Weitere Sorten haben so vielsagende Namen wie "Orange Dattelwein", "Rote Birne", "Schokotomate" oder "Zuckertraube" und "Roter Heinz", eine Regionalsorte der Gärtnerei Thunhorst. Wer Lust und Laune hat, kann sich gerne im Obst- und Gartenbauverein über die Tomatensorten und auch über andere Gartenthemen informieren. Ansprechpartner ist Manfred Langemeier.Foto: ste
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Frühe Reife alter Sorten mit viel Geschmack
Die platzfeste und süß-saure "Lukullus" sollte es in Europa eigentlich nicht mehr geben / Samenvielfalt bleibt erhalten
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