RINTELN (ste). Seit Anfang letzten Jahres findet das Integrationsprojekt des Familienzentrums Rinteln und der Stiftung für Rinteln, wo Flüchtlingsfrauen und deutsche Frauen sich zum Nähen treffen, statt. Da gleich zu Beginn das Nähprojekt gut angenommen wurde, wurde schnell der Entschluss gefasst, das Projekt fortzuführen. Während im ersten Halbjahr in erster Linie ausländische Frauen teilgenommen haben, wurde die Konzeption im zweiten Halbjahr geändert. Deutsche und ausländische Frauen sollten sich gemeinsam in dem Projekt wiederfinden. Es meldeten sich mehrere Frauen zur Teilnahme an und als es dann wieder losging, war der Raum des Familienzentrums schnell gefüllt. Montags von 14 bis 17 Uhr hieß es jetzt wieder: "Es wird genäht was der Stoff hergibt!". Die fachkundige Leitung hatte Heidrun Korfhage, die von MJ Kommor unterstützt wurde. Ehrenamtliche standen dem Projekt zur Seite und haben beim Übersetzen und Organisieren geholfen. Die Stelle der Integrationsbeauftragten bei der Stadt Rinteln war inzwischen mit Veronika Matamu besetzt worden. Sie wurde unterstützt von zwei "Bufdis", Tim Gersonde und Alaa al Hariri. Ende 2016 war die Stelle der Integrationsbeauftragten wieder vakant und für Tim und Alaa gab es geänderte Zuständigkeiten. Tim kümmert sich weiterhin um die Jugendlichen während des Nähkurses und Alaa macht gute Fortschritte bei ihrem Integrationskurs. Nach Schließung der Unterkunft am Kerschensteiner Weg zog die Nähgruppe ins Familienzentrum um und setzte dort die erfolgreiche Arbeit fort.
Unterstützung findet das Projekt bei Christel Grannemann-Bülte, Carola Schiemann und anderem Mitarbeiterinnen im Familienzentrum. Anfang diesen Jahres verstärkte Shahla Ebrahimzadeh aus dem Iran die Projektleitung. Die Designerin näht mit den "Fortgeschrittenen" Kleidungsstücke. So hat sich der Nähkurs zu einem neuen zentralen Punkt der Integration bei der Stadt Rinteln entwickelt und ist quasi eine der "Börsen" für Kommunikation. Ein positiver Effekt des Nähkurses ist auch, dass man sich mit deutschen Gepflogenheiten vertraut macht: "14 Uhr ist 14 Uhr", heißt es beispielsweise zur Frage der Pünktlichkeit. Nach der "Ankommensphase" der Flüchtlinge steht mit dem Nähkurs jetzt auch ein Stück weit die Integrationsphase auf dem Programm. Foto: ste