RODENBERG (al). Die Aufforderung an die Bürger, sich mit Ideen einzubringen, um Rodenberg die Aufnahme in Förderprogramme zu erleichtern, hat zu einer regen Diskussion geführt. An fünf "Themeninseln" konnten sie ihre Vorschläge formulieren. Heike Wohltmann vom Bremer Büro "plan-werkStadt" war von der Resonanz ebenso überrascht wie Uwe Mußgnug, der für das hannoversche Büro der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK) die Fördermaßnahmen betreut.
Sehr schnell sammelten sich an den fünf "Stationen" neben Bildern und Kartenausschnitten die Vorschläge und Wünsche der Anwesenden. Hier und da wurde auch sehr kontrovers diskutiert. Hier ein Blick auf die einzelnen Themenfelder: Siedlungsentwicklung In den Neubaugebieten wurden fehlende Begegnungsmöglichkeiten beklagt. Diese seien nur in der Ortsmitte zu finden. In der Mühlenstraße müsste sich ein "Leuchtturmprojekt" zur Sanierung finden lassen, das beispielgebend für weitere Sanierungen sein könnte. Stadtkultur Sehr schnell stand die Zukunft des ehemaligen "Stockholm" im Mittelpunkt: Abriss oder Erhalt wurde ebenso kontrovers diskutiert wie die künftige Nutzung. Hier reichten die Wünsche von einer Brauerei bis zur Tanzschule. Letztere dürfe aber den dringenden Bedarf eines großen Saales für Vereins- und andere Veranstaltungen nicht schmälern. Wohltmann griff den Gedanken einer "Bürgergesellschaft" als Träger auf. Das "Wäschehaus" könnte sich gut als "Aue-Informationszentrum" eignen. Kritiker forderten indes einen Blick auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis einer Sanierung. Für die Museumsinsel wurde "mehr Leben" gewünscht. Die ehemalige Amtsstraße könnte als überdachte Passage neue Attraktivität gewinnen. Zudem sollte Rodenberg Hotelzimmer bieten. Verkehr In Höhe des Kleinen Brunnen müssten verkehrsberuhigende Maßnahmen geschaffen werden. Wegweiser sollten ortsfremden Tagestouristen Hinweise zu Burgpark und Museumsinsel geben. Gleiches gelte für die Mühlenstraße und deren Zugang in den Schlossbereich. Generell biete Rodenberg Potenzial für weitere Fahrradwege. An einer Übersichtskarte wurden erste Vorschläge für Querungshilfen und Wegeverbindungen markiert. Wirtschaft und Einzelhandel Im Mittelpunkt von Investitionen sollte das Ziel stehen, Kaufkraft am Ort zu halten. Es wurde "mehr Wochenmarkt an einem anderen Tag" gewünscht. Vermisst würden im örtlichen Einzelhandel ein Getränkemarkt und ein Schuhgeschäft. Der Burgpark böte sich als Standort für ein Café an. Gestaltung und Freiraumentwicklung Die Stadt müsste mehr mit ihren touristischen Attraktionen auf sich aufmerksam machen. Wünschenswert sei eine Erlebnisgastronomie. Es fehlen öffentliche Toiletten. Die Aue sollte "erlebbar" werden. Dem könnte auch ein Informationszentrum am zu sanierenden Wäschehaus dienen. Welche Vorschläge in die Antragsunterlagen aufgenommen werden, entscheidet nun das Planungsbüro. Die Bevölkerung kann weitere Ideen unter www.rodenberg.de noch bis zum 13. Mai einbringen. Voraussichtlich am 24. Mai entscheidet der Rat der Stadt über die endgültige Teilnahme. Die Zeit drängt: Bis zum 1. Juni muss der Antrag gestellt sein, damit 2018 die Aufnahme zum Beispiel in das Programm "Stadtumbau West" erfolgen kann. Der Förderzeitraum würde 2019 beginnen und zehn Jahre umfassen. Genug Zeit, um der Deisterstadt neue Impulse zu geben. Bis zu zwei Drittel der anerkannten Maßnahmen werden bezuschusst. Das verbleibende Drittel muss Rodenberg selbst aufbringen. Foto: al