1. Abschreckung durch Vorsorge und härtere Strafen

    FDP führt "Liberalen BürgerDialog" zur Inneren Sicherheit / Beim Einbruchsschutz kommt es auf einen Maßnahmenmix an

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    RINTELN (ste). Die nach wie vor hohe Zahl an Wohnungseinbrüchen - trotz leicht sinkender Tendenz in Rinteln - und die nach wie vor relativ niedrige Aufklärungsquote der "aufklärungsungünstigen Delikte" nahm die FDP jetzt zum Anlass, einen "Liberalen BürgerDialog" zusammen mit Polizeichef Wilfried Korte, Daniela Kempa vom Kriminalermittlungsdienst, Bodo Budde als Geschäftsführer einer Sicherheitsfirma und Thomas Weishaupt, ehemaliger Leiter des "Schaumburger Weißen Ring" zu führen. Heiner Schülke, Vorsitzender der FDP Rinteln: "Wir haben mit der Polizei in Rinteln und ihren Führungskräften ein hoch engagiertes Team von Beamtinnen und Beamten, die sich buchstäblich rund um die Uhr um unsere Sicherheit bemühen." Die Gründe für die geringe Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen lägen auf Landesebene, so Schülke. Korte relativierte: "Für den Schutz der Häuser und Wohnungen gibt es keinen einzelnen Königsweg, der allein Erfolg verspricht!" Vielmehr sei es ein Mix aus Maßnahmen der Polizei und eine hohe Aufmerksamkeit in der Nachbarschaft sowie die Investition in den eigenen Schutz, der dazu führen könne, Tätern ihren "Erfolg" streitig zu machen.

    Die Erfahrung der zum Teil erheblichen persönlichen Folgen bei Opfern von Wohnungseinbrüchen bestätigt Thomas Weishaupt. Er riet, sich als Opfer an den Weißen Ring zu wenden. Investitionen in die Sicherheit sind gut angelegtes Geld. Dem schloss sich Bodo Budde ohne Einschränkungen an: "Wenn Täter merken, dass ein Einbruch mit sehr hohem Aufwand verbunden ist, vor allem mit einem hohen Zeitaufwand, dann schreckt sie das ab." Ebenfalls wurden Daten zum Thema Gewalttaten vorgestellt und diskutiert. Die von liberaler Seite angestellte Vermutung, dass es für die Polizei mitunter enttäuschend sei, wenn Mehrfachtäter immer und immer wieder mit Bewährungsstrafen davon kämen, wurde von den Beamten bestätigt. Dazu Schülke: "Zur Prävention vor Gewalttaten gehört die Gewissheit für den Täter, dass auf eine Straftat eine Strafe folgt. Das verlangt das Rechtsempfinden der weit überwiegenden Mehrheit der Bürger und ist auch ein Teil des Respektes gegenüber dem Opfer. Die Liberalen in Rinteln sind der Auffassung, dass in einer Reihe von Gerichtsentscheidungen diese Aspekte zu wenig gewürdigt wurden." Ein heißes Thema, denn die Justiz ist unabhängig in ihren Entscheidungen. Ein weiterer interessanter Diskussionspunkt war die Drogenpolitik in Deutschland. Gerade von dem Hintergrund der hohen Zahl an Gewalttaten und Wohnungseinbrüchen sowie der Prävention davor, ist nach Ansicht der Liberalen in Rinteln die Frage erlaubt, ob Beschaffungskriminalität und Prostitution deutlich zurückgehen würden, wenn auch die sogenannten "harten Drogen" gesetzlich frei konsumiert werden dürften. Dafür spreche nach Ansicht der FDP viel. "Auf jeden Fall würde der Dealer arbeitslos werden, es gäbe keine Gründe mehr für Einbrüche und Gewalttaten, um an Geld für diese Drogen zu kommen und gewaltsame Auseinandersetzungen um "Reviere" gehören der Vergangenheit an", so Schülke abschließend. Foto: privat

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