APELERN (al). Allen Trends zum Trotz kann der TuS Germania Apelern immer mehr Turnkinder in seinen Reihen begrüßen. Binnen zwölf Monaten hat sich die Zahl der Mädchen und Jungen, die zuvor in drei Gruppen betreut wurden, mehr als verdoppelt. Deshalb wurde sogar ein vierter wöchentlicher Termin angesetzt. Für Pressewart Hans Rüschenpöhler ist diese Entwicklung erstaunlich: "Ein solcher Aufschwung ist absolut nicht typisch für einen Verein." Auch der TuS hatte jahrelang sinkende oder stag-nierende Zahlen an Barren, Reck und Boden beklagt – und nicht nur dort. "Eigentlich ist es mit dem Nachwuchs überall weniger geworden", blickt Rüschenpöhler auf andere Sparten und weiß zudem von ähnlichen Problemen in anderen Vereinen. Es ist vor allem die längere Betreuung der Kinder an den Schulen, die die Freizeitspanne am Nachmittag verringern und damit das Interesse am Sport oder an anderen Aktivitäten begrenzen. Nicht so beim Sportverein des Riesbachdorfes: Der Sprung von 30 auf jetzt 65 junge Teilnehmer brachte Jens Böhm, der von Ehefrau Svenja unterstützt wird, an die Belastungsgrenze: "Manchmal habe ich hier mit 30 Kindern gestanden", erinnerte sich der Übungsleiter an besonders kritische Tage, "da war mir die Verantwortung dann doch zu groß". Dabei ist der im Hauptberuf tätige Erzieher und Heilpädagoge den täglichen Umgang mit kleinen Erdenbürgern gewohnt. Inzwischen sind aus drei altersgemäß gebildeten Gruppen vier geworden. Außerdem erhielt das Ehepaar Böhm mit der beruflich qualifizierten Tamara Borcherding eine Erleichterung. Nun teilt sich das Trio mittwochs und donnerstags die Betreuung der Eltern-Kind-Gruppe sowie die der Drei- bis Zwölfjährigen. Die Stunden sind ausgefüllt mit alters- und zielgerechtem Programm und vor allem für Schulkinder mit turnerischen Elementen, die im Sportunterricht mitunter zu kurz kommen. Eigens dafür ist die Übungszeit sogar von 60 auf 90 Minuten verlängert worden. Doch das allein dürfte den ungewöhnlichen Aufschwung im TuS noch nicht abschließend begründen. Was Böhm selbst nicht sagt: Es liegt wohl auch an den handelnden Personen. Mit Ruhe dirigiert er die ihm anvertrauten Sportler und führt sie spielerisch an die Turngeräte heran. Der TuS-Vorstand ist froh, ein solches Angebot vorhalten zu können. Schließlich sind die Böhms auch stark in den örtlichen Karneval eingebunden. Foto: al
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Kinder wollen an Barren und Reck
Turnabteilung des TuS Germania kann wöchentliche Teilnehmerzahl verdoppeln
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