Binnen weniger Minuten ist die Wohnung im Obergeschoss verraucht und der Fluchtweg für die Bewohner abgeschnitten. Trotz der Rauchmelderpflicht waren in der Wohnung keine lebensrettenden Rauchmelder installiert und so konnte sich der Rauch unbemerkt im ganzen Haus ausbreiten und brachte alle 10 Bewohner in Lebensgefahr. Was keiner der Einsatzkräfte wusste: Es handelte sich um eine Alarmübung, der Rauch stammte aus Nebelmaschinen und die Verletzten sind Übungspuppen und Statisten. Fünf Minuten nach der Alarmierung traf das erste Tanklöschfahrzeug an der Einsatzstelle ein. Für die drei Feuerwehrmänner hieß es nun Schwerstarbeit: Neben dem Verschaffen eines Überblicks über die Lage an der ausgedehnten Einsatzstelle, musste der Löschangriff vorbereitet werden. Auch das geordnete Eintreffen der nachfolgenden Einsätzkräfte ist überaus wichtig. In schmalen Straßen findet sonst die Drehleiter keinen Platz mehr und Personen können nicht gerettet werden. Der Einsatz der Atemschutzgeräteträger war unterdessen in vollem Gang, fünf Personen im Erdgeschoss und vier im Obergeschoss mussten in dem vollständig verrauchten Haus gefunden werden. Die Sicht lag bei wenigen Zentimetern, sodass die Feuerwehrleute nur durch Tasten etwas erkennen konnten. Deshalb galt es auch immer den lebensrettenden Schlauch mitzuführen, um immer den Rückweg zu finden. Zeitgleich wurde durch die Atemschutzüberwachung ständig der Luftvorrat in den Flaschen überwacht. Auf der Gebäuderückseite schlugen die Flammen aus dem Fenster, eine Ausbreitung auf das Nachbargebäude drohte. Sofort wurde ein Hydroschild hier eingesetzt, welches eine Wasserwand erzeugt und so das Nachbarhaus abriegelt. Unterdessen wurden zwei große B-Rohre an der Rückseite vorgenommen. 800 Liter Wasser brachten beide Rohre pro Minute auf das Feuer.
Während das erforderliche Löschwasser bisher aus einem Unterflurhydranten in der Straße kam, musste nun zusätzliches Wasser herangeführt werden. Hierzu installierten die Feuerwehrleute eine Tragkraftspritze mit Saugleitungen an der Aue. Hierdurch konnte die große Wassermenge gespeist werden und es standen Reserven für eine mögliche Lageveränderung bereit. Nach ungefähr einer Stunde waren alle zehn Personen gerettet, der Brand bekämpft und alle Räume noch einmal kontrolliert. Außerdem war ein Lüfter aufgebaut, um den Rauch aus dem Gebäude zu blasen. Bei der Auswertung wurde ein positives Fazit gezogen. Es gab kleinere Mängel, welche nun bei der Standortausbildung optimiert werden sollen. Bei der Übung vor zahlreichen Zuschauern aus Warber, kamen insgesamt 54 Einsatzkräfte mit zwölf Fahrzeugen zum Einsatz. Foto: Feuerwehr