RODENBERG (ro). Ein Spezialist auf seinem Gebiet, immer im Glauben an die Zukunft von Print. Er kennt die Schwierigkeiten und Tücken bestens, sich in einem schrumpfenden Markt der Zeitungsdruckerei zu bewegen. Optimierung von Qualität und Leistung war stets sein Maßstab. Werner Rohrsen feiert im April sein 50-jähriges Arbeitsjubiläum im Verlagshaus Oppermann. Die letzten Jahre waren erneut von einer großen Herausforderung geprägt: Der Bau des neuen Druckzentrums Niedersachsen, das rund um die Uhr mit modernsten Anlagen produziert. Gemeinsam mit dem Verleger André Schäffer und Dirk Nagel packte das Geschäftsleitungstrio die Mammutaufgabe im gesetzten Zeitrahmen. Hierbei zeigten sich klar die Vorteile eines Familienbetriebes im täglichen Geschäft. ”Wir sind sehr schnell in unseren Entscheidungen, da wir von niemandem abhängig sind", betonte Rohrsen.
Zwei Druckmaschinen von König und Bauer produzieren stündlich 90.000 Zeitungen. Zwei Versandanlagen stecken stündlich bis zu einer Millionen Beilagen in die Zeitungen. Oppermann ist mit rund 31.000 Tonnen bedrucktem Zeitungsdruckpapier und mehr als einer Milliarde eingesteckten Beilagen in Niedersachsen der größte Zeitungsdruckbetrieb. Diese Erfolgsgeschichte krönt das Lebenswerk von Rohrsen. Vielen technischen Weiterentwicklungen stellte sich Rohrsen in seinem Arbeitsleben - zuletzt der digitalen Herausforderung. "Ich bin der Überzeugung, dass der regionale Markt auch weiterhin von Printprodukten dominiert wird und die lokale Information niemand besser machen kann als derjenige, der in der Region lebt und arbeitet", so die Devise des Jubilars. "Mit unseren Lesern für unsere Leser; mit unseren Inserenten und Beilagenkunden für die Menschen in der Region". Der Start in diese Karriere erfolgte als Lehrling 1967 bei Oppermann. In den 70er-Jahren erlebte Rohrsen dabei eine einschneidende Technik-Revolution mit: Der Bleisatz wurde wurde vom Fotosatz abgelöst. Bereits zehn Jahre später übernahm er die Betriebsleitung und erhielt Prokura. Der verstorbene Verleger Herbert Schäffer bilanzierte viele erfolgreiche Jahre mit den Worten: "Werner Rohrsen und ich waren immer ein Team". Ein sehr erfolgreiches. Besonders die Geburtsstunde des Anzeigenblattes "Schaumburger Wochenblatt" am 1. November 1973 war richtungsweisend. Bereits ein Jahr später gesellte sich der "Wunstorfer Stadtanzeiger" dazu. Die Tageszeitung Schaumburg-Deister-Zeitung prägte das Arbeitsleben zusätzlich bis zur Einstellung 1990. Ein einschneidender Zukunftsschritt war 1981 die Umsiedlung des Betriebes aus der Rodenberger Innenstadt in das Gewerbegebiet "Im Seefeld". Eine goldrichtige Standortwahl mit erstklassigen Verkehrsanbindungen. 1999 war ein weiteres Jahr großer Veränderungen: Zwei große Rotationen werden in einer neuen Druckhalle in Betrieb genommen. Wie dieser kurze Abriss aufzeigt: Ein Arbeitsleben mit ständig neuen Herausforderungen, nicht nur im drucktechnischen, sondern auch im kaufmännischen Bereich. Den Virus "Druck als Leidenschaft" gab Rohrsen an seinen Sohn Niels weiter, der seit 2004 ebenfalls in der Druckbranche erfolgreich ist und mittlerweile im neuen Druckhaus die Verantwortung als Druckereileiter trägt. Leidenschaft, diese Einstellung prägt bis heute das Arbeitsleben von Werner Rohrsen - seit 50 Jahren. "Wir machen Druck, jetzt und in Zukunft", dieser Slogan aus der Sonderbeilage zum 111-jährigen Bestehen des Verlages begleitet das Arbeitsleben des Jubilars weiterhin. In der Freizeit schippert Rohrsen gern als Kapitän mit seinem Boot über Seen und Flüsse in der Mecklenburgischen Seenplatte. Foto: ro