1. Das AWO Spendenhaus ist nun für immer geschlossen

    Dankeschön geht an alle Helfer und Spender / Bedarf wird ohne Hilfe gedeckt

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    BÜCKEBURG (wa). Das AWO-Spendenhaus hat am vergangenen Donnerstag für immer seine Pforten geschlossen. Aus der Not der ankommenden Menschen geboren, entwickelte sich in den letzten eineinhalb Jahren das Spendenhaus des AWO-Ortsvereins zu einer Institution in Bückeburg, die ihres gleichen suchte. Hunderte Bückeburger und viele Schaumburger brachten ihre Kleider, Hausrat- und Spielzeugspenden in die Fürst-Ernst-Straße 11. In der Anfangsphase teilten sich im Domizil der AWO schnell eine Vielzahl von Teddybären, Schuhen, Bratpfannen, Teller, Fahrräder und Kinderwagen auf engstem Raum den Platz mit Säcken und Kisten voll Bekleidung für Jung und Alt. Eilig beschaffte Regale und Schränke sorgten nach den ersten turbulenten Wochen im Herbst 2015 für ein ausgeklügeltes Ordnungssystem. Fortan sorgten im Spielzimmer Legosteine, Brettspiele, Autos und Sandschaufeln für leuchtende Kinderaugen. Dort gab es auch nach den Strapazen der Flucht für jedes Kind ein Kuscheltier zum Trostspenden. In den Herren-, Damen- und Kinderzimmern wartete Kleidung jeglicher Art auf ihre neuen Besitzer. Wintermäntel, Jacken und Matschhosen hingen auf Kleiderständern im letzten Raum. Die Menschen, die neu nach Bückeburg zugewiesen wurden, bekamen ihre Ausstattung mit einer speziellen Bezugskarte, die sie von den AWO-Flüchtlingssozialarbeitern erhielten. So konnten in der Zeit über 700 Menschen in Bückeburg und Bad Eilsen erstversorgt werden. Unter der ehrenamtlichen Leitung von Heidemarie Hartmann engagierten sich zeitweise über 20 Männer und Frauen im Spendenhaus. An zwei Tagen in der Woche wurden die Spenden abgegeben. "Die Annahme fand fast rund um die Uhr statt. Selbst am Wochenende stand das Telefon monatelang nicht still", berichtet Hartmann und bedankt sich von Herzen bei allen engagierten Helferinnen und Helfern, die über die Monate in aufopfernder Weise und tatkräftig zur Seite standen. Ihre Hochachtung gilt den vielen Spenderinnen und Spendern, die über die Monate das Haus versorgt haben: "Danke Bückeburg! So viel positives Engagement und Spendenbereitschaft hätte ich niemals erhofft, als wir mit unserer Arbeit im Herbst 2015 begonnen haben." Viel Dankbarkeit verspürte das Team aber auch von den versorgten Familien. Oft lag an den Ausgabetagen ein Duft von heißem Tee und frischem Gebäck in der Luft, wenn die Versorgten den Helfern etwas Gutes tun wollten. "Jetzt ist ein Punkt erreicht, wo die hier lebenden Familien soweit ausgestattet sind, dass sie von ihren Sozialleistungen den nun anfallenden Bedarf an Bekleidung und Hausrat möglichst selbst ohne Unterstützung bewältigen sollten", begründet AWO-Ortsvereinsvorsitzender Stephan Hartmann den Schritt zur Schließung des Spendenhauses. "Außerdem möchten wir den Helferinnen und Helfern mal wieder ihre Freizeit ermöglichen, die in den Monaten des Engagements bei vielen erheblich gelitten hat." So werden die Menschen nun bei Bedarf zu den bereits bestehenden Unterstützungsangeboten orientiert. Mit dem "Anziehpunkt" in der Kreuzbreite wurde eine Vereinbarung getroffen, dass er die wenigen Restbestände des Spendenhauses übernimmt. "Wichtig ist für uns, dass auch die letzten Spenden bei den Menschen ankommen, die sie benötigen", so Hartmann. Die Räumlichkeiten in der Fürst-Ernst-Straße werden in Zukunft keinesfalls leer stehen. Der Raumbedarf für die professionelle Betreuung der Menschen ist in den letzten Monaten erheblich gestiegen. Die Zimmer werden voraussichtlich vom AWO-Kreisverband für die Migrationsberatung und die Flüchtlingssozialarbeit weiter genutzt. Foto: wa

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