Zahlreiche Weinliebhaber und -kenner haben die kräftige Sonne am vergangenen Sonntag dazu genutzt, um beim Riepener Weintag erlesene Tropfen zu probieren und mit Weinbauern in Kontakt zu kommen. "Schönes Wetter, viele Besucher – der Tag verlief aus unserer Sicht sehr gut", zog Andreas Gehrke vom Schmiedegasthaus ein rundum positives Fazit.
Doch nicht nur aus Sicht des Veranstalters, sondern auch aus Sicht der Winzer war das Wochenende ein gelungenes. Nach einer geselligen Einstimmung auf den Weintag in kleinerer Runde beim "Wine & Dine" am Vorabend schenkten sie im großen Saal des Schmiedegasthauses flaschenweise erlesene Weine, Brände und Sekte aus beziehungsweise ein – und überzeugten die Gäste so von der Qualität ihrer Produkte, was nicht selten gleich vor Ort in Bestellungen mündete. Die Winzer, Weingut-Repräsentanten und Kellermeister hatten sichtlich Freude daran, mit den Laien und Kennern ins Gespräch zu kommen und ihnen ihr Handwerk sowie ihre Produkte näherzubringen. Vom täglichen Schoppen bis zum hochklassigen Tropfen fand letztlich jeder seinen Lieblingswein. Die vielen verschiedenen Weinbauern aus allen wichtigen Anbauregionen Deutschlands machten es den Gästen aber auch nicht schwer. 14 Winzer waren es an der Zahl – aus der Pfalz kam zum Beispiel das Weingut Dr. Bassermann-Jordan nach Riepen, das von den Gourmetexperten des Gault-Millau kürzlich für die "beste Weinkollektion 2015" ausgezeichnet wurde. Doch auch die Vertreter aus Württemberg (Weingut Fürst Hohenlohe), Mosel-Saar-Ruwer (Weingut Schloss Saarstein), Rheinhessen (Weingut Bischel), Sachsen (Weingut Schloss Proschwitz) und einigen mehr konnten zeigen, dass sie dieser prämierten Qualität nicht im geringsten nachstehen. Dass dies auch beim durchweg starken und ebenso schmackhaften, neuen 2016er-Jahrgang der Fall ist, in den die Gäste erste Einblicke erhielten, schien aber lange nicht selbstverständlich zu sein. Ein allzu kaltes Frühjahr und viel Regen in der ersten Jahreshälfte ließen an den Weinbergen zunächst eher Sorgen und Pflanzenkrankheiten als Trauben gedeihen, wie auf dem Weintag zu erfahren war. Nahezu perfektes Wetter in August und September rettete den Jahrgang aber schließlich doch noch – mengenmäßig war die Ausbeute zwar etwas kleiner als in den Vorjahren, die Verkostungen zeigten aber: Es sind fruchtige, angenehm milde Weine geworden, die den neuen "Superjahrgang", wie Gehrke ihn beschrieb, ausmachen. Text/Foto: tr