Die hatte begonnen, noch ehe die eigentliche Tagesordnung erreicht war. Matthias Schellhaus von den Grünen wollte den CDU-Antrag, einen städtebaulichen Wettbewerb auszuloben, streichen lassen. Begründung: "Das können wir momentan gar nicht bewältigen." Es gebe genug andere Baustellen in der Deisterstadt. Zudem bemängelte er, dass die Mühlenstraße in besagten Plänen nicht miteinbezogen worden sei. Baufachbereichsleiter Jörg Döpke verwies auf die Auftragssumme von 38.200 Euro. Eine transparente Beratung im Vorfeld sei zu empfehlen. Schellhaus‘ Vorstoß scheiterte an vier Enthaltungen und zwei Gegenstimmen. Später erklärte Döpke, dass zehn Beiträge zur Entwicklung des 2,5 Hektar großen Innenstadtbereichs dem Wettbewerb entwachsen sollen. Der Baufachbereichsleiter ging wegen des Aufwands aber davon aus, dass dieser im laufenden Jahr nicht mehr abzuschließen ist. Schellhaus ließ nicht locker und setzte sich noch einmal für die Mühlenstraße ein. Einer Sanierung der historischen Gebäude pflichtete auch Beisitzer Ralf Schubart bei. Er bezweifelte allerdings, dass dies eine typische Aufgabe für die Stadtentwicklung sei. Den Wettbewerb begrüßte er, "weil er viele verschiedene Anregungen liefert". Anja Niedenzu (SPD) meinte, dass es für die Planungen nicht unbedingt einen Wettbewerb brauche. Es gebe nur wenig freie Flächen für eine Entwicklung. "Gebäude zu überplanen, die anderen Leuten gehören, bringt uns nicht weiter", so Niedenzu. Erhard Steege (CDU) warf den Sozialdemokraten vor, zurückzurudern. Marlies Berndt-Büschen (FDP) glaubte schon einmal weiter gewesen zu sein "und mit so einem Wettbewerb wieder einen Schritt zurückzugehen". Wie Döpke erörterte, sei die Alternative eine Einzelvorplanung zu vergeben. Das könnte binnen drei Monaten erfolgen, sodass es schon nach den Sommerferien in den städteplanerischen Austausch ginge. Und zugunsten dieses Weges fiel das Votum letztlich aus. Ausschussvorsitzender Carlo De Rooij (CDU) abschließend: "Jetzt sind wir soweit, wie wir es schon beim Originalantrag der CDU für einen Stadtplaner waren." Foto: jl
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Nun soll doch ein Stadtplaner kommen
Nach kontroverser Debatte: Mehrheit im Bauausschuss ist gegen Wettbewerb / Nur wenig freie Flächen für Entwicklung
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