LAUENAU (al). Die wenigen verbliebenen Kegler im Flecken Lauenau müssen weiterhin auswärts ihrem Sport nachgehen. Mit breiter Mehrheit lehnte der Bau- und Planungsausschuss einen CDU-Antrag, der das Thema diskutiert und Kosten ermittelt sehen wollte, ab. Nicole Bruns (CDU) hatte ihren "aus Kreisen der Bürger" stammenden Vorstoß begründet. Es gebe noch drei Vereine und "einige Gelegenheitskegler", die nach dem Schwelbrand in der vorhandenen Bahn keine örtlichen Möglichkeiten mehr für ihr Freizeitvergnügen sehen. Das Kegeln sterbe nur gefühlt aus, nahm sie an und sehe das Aus für Bahnen in erster Linie in der Aufgabe von Gastronomiebetrieben. Als Beispiele nannte sie die Gasthäuser Möbert in Messenkamp und "Stockholm" in Rodenberg. Könnte sich Lauenau dagegen für den Ausbau der alten oder der Errichtung einer neuen Bahn entscheiden, würde dies die Attraktivität des Ortes steigern und Bewohner aus dem Umland locken. Wolfgang Kölling (SPD) bezweifelte diese Vermutung: "Das ist doch schon in den neunziger Jahren zurück gegangen", erklärte der ehemalige Kegler, "und junge Leute sind nicht nachgekommen". Auch Nicole Wehner (WGLF) sah für den Kegelsport keine Zukunft: In Apelern, wo es noch eine – allerdings bei Sportkeglern weniger geliebte – intakte Scherenbahn gebe, sei die Nachfrage ebenfalls rückläufig. Das konnte Gemeindedirektor Sven Janisch ausdrücklich bestätigen: "Der Wirt hat mir gesagt, er habe so viele freie Kapazitäten, dass alle Interessenten zu ihm zum Kegeln kommen könnten." Janisch lehnte die Idee, in die vorhandene Lauenauer Bahn zu investieren, ab: "Gerade auf dieser Fläche haben wir doch Ziele für die weitere Ortsentwicklung." Ausschussvorsitzender Uwe Heilmann (SPD) schätzte die Kosten für einen von Bruns angeregten Neubau im Sportpark auf 300.000 Euro: "Was müssten wir da für Pacht nehmen, wenn wir unserem Prinzip, eine Immobilie muss sich selbst tragen, treu bleiben wollen." Zudem sei dies schon baurechtlich wegen des dortigen Überschwemmungsgebiets nicht möglich. Klaus-Werner Volker (SPD) blickte noch einmal auf das bestehende Objekt: "Wäre diese Bahn wirklich gut genutzt worden, hätte sie nicht so ausgesehen, wie wir sie bei unserem Löscheinsatz vorgefunden haben", bemerkte der Ortsbrandmeister. "Wir sagen das den Keglern offen: Einen Neubau können wir uns nicht leisten", rief Heilmann zur Abstimmung auf, vor der auch die CDU-Sprecherin einräumte, die Sache schon aus finanziellen Gründen "nicht Knall auf Fall" durchsetzen zu wollen. Mit ihrem Fraktionskollegen Thorsten Lück enthielt sie sich der Stimme. SPD und die WGLF-Vertreterin lehnten den Antrag ab. Foto: al
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Keine gute Aussichten auf eine neue Kegelbahn
Bauausschuss lehnt den CDU-Antrag ab /Alternative in Apelern
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