1. Geistliches Meisterwerk mit fleißigen Protagonisten

    Bachs Johannes-Passion in der Nikolai-Kirche aufgeführt / Schaumburger Oratorienchor mit gleich zwei Aufgaben

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    RINTELN (km). Eines der bedeutendsten geistlichen Werke von Johann Sebastian Bach erklang am vergangenen Sonntag in der Nikolai-Kirche zu erleben: Unter der Leitung von Kirchenkreiskantorin Daniela Brinkmann intonierte der Schaumburger Oratorienchor und der Nikolai-Jugendchor gemeinsam mit Solisten und dem Orchester "L‘Arco" die "Johannes-Passion".

    In seinem Oratorium hatte Johann Sebastian Bach den biblischen Passionsbericht des Evangelisten Johannes von der Gefangennahme und Kreuzigung Jesu Christi musikalisch inszeniert. Dem Chor fiel dabei eine Aufgabe mit doppelter Perspektive zu: Die Vokalisten waren sowohl ein Teil der Handlung, nahmen aber zugleich in vielen reflektierenden Chorälen auch die Rolle der zuhörenden und betenden Gemeinde ein. Die Solisten - Ute Engelke (Sopran), Sofia Pavone (Alt), Florian Lohmann (Tenor), Albrecht Pöhl (Bass) und Joachim Höchbauer (Bass) - erzählten in ihren Rezitativen den biblischen Text nach. Für den instrumentalen Part sorgte das Orchester "L‘Arco" aus Hannover, das in der Region schon vielfach aufgetreten und auf historische Aufführungspraxis spezialisiert ist. - In einem Einführungsvortrag mit Klangbeispielen hatten Daniela Brinkmann und die Musikwissenschaftlerin Cordula Scobel aus Giessen am Dienstag vor dem Konzert in die Thematik der Passion eingeführt. Die Johannes-Passion ist neben der Matthäus-Passion die einzige vollständig erhaltene authentische Passion von Johann Sebastian Bach. Das Opus ergänzt den Evangelienbericht nach Johannes von der Gefangennahme und Kreuzigung Jesu Christi durch Choräle und frei hinzu gedichtete Texte und gestaltet ihn musikalisch in einer Besetzung für vierstimmigen Chor, Gesangssolisten und Orchester. Das etwa zwei Stunden dauernde Werk wird heute meist als Konzertmusik aufgeführt, hat seinen ursprünglichen Platz jedoch im Gottesdienst und wurde am Karfreitag, dem siebten April 1724, in der Leipziger Nikolaikirche uraufgeführt. Das Konzert in Kooperation mit der Rintelner Nikolai-Kirchengemeinde konnte durch zahlreiche Förderpartner ermöglicht werden: Neben der Sparkasse zählten dazu der Förderkreis Musik an Sankt Nikolai, die Schaumburger Landschaft, der Evangelisch-lutherische Kirchenkreis Grafschaft Schaumburg, die Landeskirche Hannover und der Kulturring Rinteln e.V.. Foto: km

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an