1. Die Gesamtkriminalität in Bad Nenndorf sinkt, 
die Zahlen bei Fahrradklau und Drogen steigen

    Intensivierte Ermittlungen gegen Rauschgift-Verstöße / Weniger Internetbetrug als im Vorjahr

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    NENNDORF/RODENBERG (jl). "Wir leben in einer sicheren Gegend", sagt der hiesige Kommissariatsleiter Michael Panitz. Entgegen dem Landestrend nahmen die Straftaten in Nenndorf und Rodenberg im letzten Jahr insgesamt ab. Nach oben schnellten nur Fahrraddiebstähle und Drogendelikte.

    Insgesamt 1.801 Fälle listet die Statistik – 89 weniger als noch 2015. Von einem Trend will Heidrun Schäfer, Leiterin des Kriminal- und Ermittlungsdienstes, aber nicht sprechen. Die Zahlen bewegten sich im Bereich der üblichen Schwankungen. Die Ausreißer der Jahre 2013 (2.081) und 2014 (2.645) hängen mit der Vielzahl der Vergehen bei den Naziaufmärschen zusammen. Straftaten gegen das Leben gab es keine. Neun Sexualdelikte spiegeln die Vorjahreszahl wieder. Gefallen sind die Straftaten gegen die persönliche Freiheit (etwa Bedrohung, Nötigung und Freiheitsberaubung) von 225 auf 178. Das Aufkommen von Vermögens- und Fälschungsdelikten sank ebenfalls, und zwar um 48 auf 489. Dass gerade der Internetbetrug zurückgeht, spricht laut Schäfer für die Sensibilisierung der Bevölkerung. Auch die Einbrüche sind rückläufig. Im Vergleich zu 2015 (95) wurde nur noch 62-mal eingebrochen. 2014 hatte die Zahl bei 73 gelegen. Aber gerade die 23 Tageseinbrüche sehen die Ermittler auf einem immer noch hohen Niveau. Die Präventionsarbeit für besseren Einbruchschutz bleibe ein Handlungsschwerpunkt. Mehr noch: "Wir versuchen für jeden Tatort einen Kriminaltechniker zur Spurensicherung zu bekommen", betont Panitz. Die Ergebnisse fließen dann in einen bundesweiten Datenaustausch ein. Denn bisher liegt die Aufklärungsquote bei nur 18 Prozent. Professionell organisierte Banden erschwerten die Ermittlungen. Da hilft aus Sicht von Schäfer auch ein härteres Strafmaß nur wenig: "Dafür müssten wir die Täter erstmal haben." Abwärts geht es auch bei den Diebstählen. 583 wurden 2016 angezeigt. Im Vorjahr hatte die Zahl noch bei 637 gelegen. In die Höhe – von 76 auf 109 – schoss jedoch der Fahrradklau. Allerdings war 2014 sogar ein Wert von 125 erreicht. Den jetzigen Anstieg erklärt sich Schäfer unter anderem durch die auf dem neuen Fahrradparkplatz am Haster Bahnhof abgestellten unbewachten Drahtesel. Einen Anstieg erlebten ebenso die Rauschgiftverstöße, die von 58 auf 214 schnellten. Dies sei auf eine intensive Ermittlungsarbeit zurückzuführen, erklärt Steffen Arndt, Leiter Streifen- und Einsatzdienst: "Es gab verschiedene Hinweise auf eine hohe Dunkelziffer, was sich jetzt bestätigte." Insgesamt liegt die Aufklärungsquote bei 62,3 Prozent – und damit leicht über dem Vorjahresniveau und Landesschnitt. Ein Zuwachs der Kriminalität im Kontext mit Flüchtlingen ist nicht groß zu erkennen.

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